Universum Newsletter | 11.06.2024

NEU: NATHALIE - ÜBERWINDUNG DER GRENZEN

tägl. 19:10 (außer Mo + Mi), Fr/Sa/Mo/Mi auch 21:05, Sa + So auch 14:00, Di 19:10 in franz. OmU

Publikumsliebling Isabelle Carré („À la Carte!“, „Weinprobe für Anfänger“) glänzt als entschlossene EU-Beauftragte, die in einem sizilianischen Geflüchtetenlager einen Staatsbesuch organisiert. Ein anspruchsvolles Unterfangen! Nicht zuletzt, weil ihr entfremdeter Sohn vor Ort als Aktivist mitmischt und Kritik an ihr und ihrer Mission übt.

Mit feiner Ironie hangelt sich die zartbittere Satire NATHALIE - ÜBERWINDUNG DER GRENZEN an den Widersprüchen der europäischen Politik entlang und demaskiert ihre Doppelmoral.


EXTRA: BUCHVORSTELLUNG + Film "MEIN ONKEL"

So, 16.6., 11:15

Buchvorstellung zur neuen Biographie "Jacques Tati - sein Leben und seine Kunst" von David Bellos.

Gesprächsteilnehmer sind:

Martin Jasper (ehem. Kulturchef Braunschweiger Zeitung), Volker Kufahl (Geschäftsführer Universum Filmtheater) und Roman Pliske, Geschäftsführer vom Mitteldeutschen Verlag, der das Buch herausbringt.

Im Anschluss an die ca. 30-minütige Vorstellung zeigen wir den wunderbaren, oscar-prämierten Tati-Klassiker MEIN ONKEL von 1958.


DOK am Montag, 17.6., 19:00

NIEMALS ALLEIN, IMMER ZUSAMMEN

Filmemacherin Joana Georgi wirft einen authentischen Blick auf den schwierigen Weg, der Aktivismus häufig bedeutet und lenkt den Fokus auf die leidenschaftlichen, tagtäglichen Geschichten des Ringens um gesellschaftliche Veränderung.

Dabei bricht sie mit Klischees über soziale Bewegungen und schafft einen hoffnungsvollen Film, dessen Protagonist*innen fest daran glauben, dass radikaler Wandel nicht nur möglich, sondern notwendig ist.

In Kooperation mit DIE FALKEN - Bezirksgruppe Braunschweig.


CINEMATHEK by daumenkino:

DIE SCHRIFTSTELLERIN, IHR FILM UND EIN GLÜCKLICHER ZUFALL

Mi, 19.6., 19:00 in OmU

Bei einem Ausflug in einen Vorort von Seoul trifft die bekannte Schriftstellerin Junhee zufällig alte Bekannte. Aus den Begegnungen bahnt sich ein Weg aus ihrer Sinn- und Schaffenskrise an.

Der Film des koreanischen Kultregisseurs Hong Sangsoo feiert in seinem typischen lakonischen Stil die Schönheit zufälliger Begegnungen. Eine humorvolle Meditation über Wahrhaftigkeit in der Kunst und eine Liebeserklärung an seine Darsteller*innen, die allesamt Größen des koreanischen Kinos sind.

"Ein Film, der <...> mit einer solchen Schönheit strahlt, dass es die Sprache verschlägt und die Farbe für einen Moment ins Bild zurückfindet." (filmdienst)

Feiern im Kinobistro "Abspann"

Sie möchten das Kinobistro "Abspann" für Ihre private Feier mieten? Ob Geburtstage, Weihnachtsfeiern, Empfänge oder ähnliche Veranstaltungen - unser gemütliches Kinobistro bietet Ihnen Platz für bis zu 50 Personen. Individuelles Catering (z.B. selbstgemachte Quiches, Kuchen, Salate, Antipasti) und Filme liefern wir auf Wunsch gern dazu.

Eine beliebte Kombination für eine Feierlichkeit: Kinosaal mieten für einen Wunschfilm + Sektempfang + Catering im "Abspann".

Richten Sie Ihre Anfrage gern an:

Michael Werner: abspann@universum-filmtheater.de

Unser Programm vom 13.06.-19.06.2024

NEU:

NATHALIE - ÜBERWINDUNG DER GRENZEN

tägl. 19:10 (außer Mo + Mi), Fr/Sa/Mo/Mi auch 21:05, Sa + So auch 14:00, Di 19:10 in franz. OmU

Regie: Lionel Baier, CH/FR 2022, 84 Min., FSK 12. Mit Isabelle Carré, Théodore Pellerin, Tom Villa, Ursina Lardi

Nathalie Adler (Publikumsliebling Isabelle Carré - À LA CARTE!, WEINPROBE FÜR ANFÄNGER) muss den Staatsbesuch von Macron und Merkel in einem Geflüchtetenlager auf Sizilien organisieren – ein PR-Event von ungeheurer Symbolkraft. Doch wer glaubt angesichts der zahllosen Krisen noch an die EU-Familie?

Bestimmt nicht Albert, Nathalies lange entfremdeter Sohn, der als Aktivist für eine gemeinnützige Organisation im Camp arbeitet. Ihre unverhoffte Wiederbegegnung wirbelt tief vergrabene Gefühle auf. Denn Nathalie repräsentiert für Albert eine heuchlerische Politik, die sich nicht um die wahren Probleme der Menschen schert. Die Versöhnung der beiden gerät komplizierter als die brisante diplomatische Mission...

Mit feiner Ironie hangelt sich die zartbittere Satire an den Widersprüchen der europäischen Politik entlang und demaskiert ihre Doppelmoral.

"In seiner herrlichen Polyglotterie – im Film wird zwischen Französisch, Englisch und Italienisch gewechselt – erinnert »Nathalie« auch daran, wie wunderbar die Idee einer europäischen, gar globalen Gemeinschaft im Grunde ist." (epd-film)


EXTRA: BUCHVORSTELLUNG + FILM

So, 16.6., 11:15

Buchvorstellung zur neuen Biographie "Jacques Tati - sein Leben und seine Kunst" von David Bellos.

Gesprächsteilnehmer sind: Martin Jasper (ehem. Kulturchef Braunschweiger Zeitung), Volker Kufahl (Geschäftsführer Universum Filmtheater) und Roman Pliske, Geschäftsführer vom Mitteldeutschen Verlag, der das Buch herausbringt.

Im Anschluss zeigen wir den oscar-prämierten Film MEIN ONKEL von Jacques Tati, FR/IT 1958, 116 Min., FSK 6.

Monsieur Hulot lebt in einer verwinkelten Dachwohnung in Saint-Maure und verbringt viel Zeit mit seinem neunjährigen Neffen Gérard, der in einem hochmodernen Anwesen mit seinen peniblen Eltern wohnt. Gérard teilt gern die Gesellschaft seines verschrobenen Onkels, der mit ihm zusammen die Freuden der Freiheit genießt. 

Für seinen Vater Monsieur Arpel, der eine Kunststofffabrik leitet, stellt der unverheiratete, arbeitslose Onkel hingegen ein denkbar schlechtes Vorbild für seinen Sohn da. MON ONCLE war im Jahre 1958 der größte Kassenerfolg in Frankreich, gewann den Spezialpreis der Jury in Cannes und wurde 1959 mit dem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet.

Mit Poesie und gewitzten Einfällen gestaltet Regisseur und Hauptdarsteller Jacques Tati auf satirische und gleichermaßen liebenswürdige Weise eine Ode an ein Leben abseits eines seelen- und freudlosen Streben nach Perfektionismus – symbolisiert in einem prächtigen, verwilderten Garten. Mit Liebe zum Detail karikiert MEIN ONKEL Regelkonformität und ruft Menschlichkeit und die Freude an den kleinen Dingen des Lebens zum obersten Gebot aus.

"Mit augenzwinkernder Ironie erzählte Satire, die dem kalten Komfort des materialistischen Lebens mit zärtlichem Humor und schmunzelnder Lebensweisheit begegnet. Monsieur Hulot, der lebensklug-weltfremde Held, nimmt sich in der Stadt seines kleinen Neffen an, dessen Eltern Hulots perfekte Antithese sind: reiche, modernistische Snobs, Roboter des technisierten Zeitalters. Die Hauptperson dieser Komödie spielt Tati selbst; eine träumerische Persönlichkeit mit einer Silhouette, die ihre Unfähigkeit markiert, sich einem Dasein ohne Wärme anzupassen." (Filmdienst)


DOK am Montag:

NIEMALS ALLEIN, IMMER ZUSAMMEN

Mo, 17.6., 19:00

Regie: Joana Georgi, DE 2024, 95 Min., FSK 12

Für ihren Dokumentarfilm NIEMALS ALLEIN, IMMER ZUSAMMEN begleitet die Filmemacherin Joana Georgi fünf Berliner Aktivist*innen ein Jahr durch ihren Alltag:

Quang, Patricia, Simin, Zaza und Feline sind jung, idealistisch und organisiert. Sie engagieren sich bei „Fridays for Future“, „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“, kämpfen in der Berliner Krankenhausbewegung für bessere Care-Arbeit und setzen sich für die Aufarbeitung rassistisch motivierter Gewalt ein. Sie kümmern sich um die Community, machen politische Kunst und mischen Social Media auf. Mittels Instagram, TikTok und YouTube sind sie global vernetzt und bringen ihre Ideen in die Smartphones und die Herzen ihrer Altersgenossen.

In einer zunehmend gespaltenen und polarisierten Welt zeigen sie Wege aus der politischen Lethargie und repräsentieren eine neue Generation, die ihre Stimme erhebt, um befreit von Denkverboten und dogmatischen Altlasten für eine gerechtere Zukunft einzustehen.

Mit NIEMALS ALLEIN, IMMER ZUSAMMEN wirft Regisseurin Joana Georgi einen authentischen Blick auf den schwierigen Weg, der Aktivismus häufig bedeutet und lenkt den Fokus auf die liebevollen, tagtäglichen Geschichten des Ringens um gesellschaftliche Veränderung.

Dabei bricht sie mit abwertenden Klischees über soziale Bewegungen und schafft einen hoffnungsvollen Film, dessen Protagonist*innen fest daran glauben, dass radikaler Wandel nicht nur möglich, sondern notwendig ist.

In Kooperation mit DIE FALKEN - Bezirksgruppe Braunschweig.


CINEMATHEK by daumenkino:

DIE SCHRIFTSTELLERIN, IHR FILM UND EIN GLÜCKLICHER ZUFALL

Mi, 19.6., 19:00 in OmU

Regie: Hong Sangsoo, KR 2022, 93 Min., FSK 0. Mit Lee Hyeyoung, Kim Minhee u.a.

Bei einem Ausflug in einen Vorort von Seoul trifft die bekannte Schriftstellerin Junhee zufällig alte Bekannte. Das Wiedersehen mit ihrer Autorenkollegin Sewon, die dort einen kleinen Buchladen betreibt, fällt eher frostig aus: Junhee spürt Sewons Neid auf ihren Erfolg.

Der Filmemacher Hyojin hingegen wollte einen von Junhees Romanen verfilmen – und machte kurz vor Beginn des Drehs einen Rückzieher. Schlimmer ist aber, dass Junhee seit einer Weile nichts mehr veröffentlicht hat und in einer Sinn- und Schaffenskrise steckt. Als sie auf einem Spaziergang die bekannte Schauspielerin Kilsoo kennenlernt, die sich in einer ähnlichen Situation befindet, fühlen die beiden sofort eine Verbundenheit. Junhee schlägt Kilsoo schließlich vor, gemeinsam einen Film zu drehen…

Der 27. Spielfilm der koreanischen Kultregisseurs Hong Sangsoo feiert in seinem typischen lakonischen Stil die Schönheit zufälliger Begegnungen. Eine humorvolle Meditation über Wahrhaftigkeit in der Kunst und eine Liebeserklärung an seine Darsteller*innen, die allesamt Größen des koreanischen Kinos sind. Die renommierte Filmzeitschrift filmdienst gab dem Film 5 von 5 Sternen.

In Kooperation mit daumenkino (HBK BS).


KING'S LAND

tägl. 18:45, 16:15, Fr/Sa/Mo/Mi auch 21:15

Regie: Nicolaj Arcel, DK/DE/SE/NO 2023, 128 Min., FSK 16. Mit Mads Mikkelsen, Amanda Collin, Simon Bennebjerg | 2. Woche

Im Jahr 1755 ruft der dänische König Frederik V. zur Besiedlung der wilden Heide Jütlands auf. Denn bisher ist es dort niemandem gelungen, der erbarmungslosen Natur die Stirn zu bieten.

Der einstige Soldat Ludvig Kahlen hat nichts zu verlieren und will das Niemandsland bezwingen. Doch der machthungrige Gutsherr Frederik De Schinkel erhebt Besitzansprüche auf das Land und versucht, Kahlen mit Geld, Intrigen und Gewalt zum Scheitern zu bringen.

Mit unerschütterlicher Entschlossenheit stellt sich Ludvig dem skrupellosen Herrscher ebenso wie der unerbittlichen Natur entgegen. Unterstützung erfährt er dabei ausgerechnet von einer jungen Hausmagd und einem kleinen Mädchen, die seine strenge Fassade durchbrechen und ihn zu einer mutigen Entscheidung bewegen.

KING'S LAND ist ein prächtig ausgestattetes Historiendrama, wie es lange nicht mehr im Kino zu sehen war. In großen Bildern erzählt Nicolaj Arcel dieses fesselnde Epos um Idealismus, Rache und Liebe, das auf dem Filmfest in Venedig seine umjubelte Premiere feierte. In der Hauptrolle brilliert Mads Mikkelsen (DER RAUSCH), der für diese Rolle mit dem Europäischen Filmpreis als Bester Darsteller ausgezeichnet wurde.


MAY DECEMBER

tägl. 16:30

Regie: Todd Haynes, US 2023, 117 Min., FSK 12. Mit Natalie Portman, Julianne Moore, Charles Melton u.a. | 3. Woche

In den 90er Jahren war die Affäre der damals 36-jährigen Gracie (Julianne Moore) und des 13-jährigen Joe (Charles Melton) ein handfester Skandal und ein gefundenes Fressen für die Boulevardpresse. Mehr als 20 Jahre später führen die Beiden ein scheinbar perfektes Vorstadtleben mit netter Nachbarschaft, gepflegtem Garten und drei fast erwachsenen Kindern.

Doch ihr häusliches Glück wird gestört, als die berühmte und beliebte Hollywood-Schauspielerin Elizabeth (Natalie Portman) ankommt, um vor Ort für ihre bevorstehende Hauptrolle in einem Film über Gracie zu recherchieren. Während Elizabeth sich in das Alltagsleben von Gracie und Joe einschleicht, kommen die schmerzlichen Fakten der damaligen Ereignisse ans Licht und lassen verschüttete Gefühle wieder aufleben.

Mit MAY DECEMBER liefert Regisseur Todd Haynes (CAROL, VELVET GOLDMINE, DEM HIMMEL SO FERN) ein intrigenreiches und bittersüßes Melodrama. Wie kaum ein anderer versteht er es Beziehungsgeflechte zu entwirren, die seinen gebrochenen Helden nicht einmal selbst bewusst sind. Die beiden fulminant aufspielenden Oscarpreisträgerinnen Natalie Portman und Julianne Moore brillieren in den Hauptrollen.

Nominiert für den Oscar 2024 für das Beste Drehbuch. Hier geht's zur Besprechung.

"Zwei sensationelle Stars in einem sensationellen Melodram von Todd Haynes. Natalie Portman und Julianne Moore spielen hintergründig und mit perfidem Witz zwei Frauen, die sich unter ganz besonderen Umständen kennenlernen." (Programmkino)


EXHIBITION ON SCREEN:

DAS MALEN DES MODERNEN GARTENS - VON MONET BIS MATISSE

Sa 14:30

Regie: Phil Grabsky, GB 2016, 98 Min., FSK 0, Dokumentarfilm | 4. Woche

Monet, Van Gogh, Bonnard, Pissarro und Matisse - diese Maler widmeten sich häufig einem zentralen Thema des menschlichen Seins: Dem Garten. Die filmisch inszenierten Ausstellungen des Cleveland Museum of Art und der Royal Academy London beleuchten diese Werke und ihre Wirkung.

Monet war ein begeisterter Gärtner und wohl der wichtigste Maler von Gärten in der Geschichte der Kunst. Damit war er nicht allein. Künstler wie Van Gogh, Bonnard, Pissarro und Matisse sahen alle den Garten als ein mächtiges Thema ihrer Kunst.

Zusammen mit vielen anderen berühmten Namen werden diese großen Künstler in einer innovativen Ausstellung des Cleveland Museum of Art und der Royal Academy London gezeigt. Von den Ausstellungswänden zur Schönheit der Gärten wie Monets Giverny, begeben wir uns auf eine magische Reise und entdecken dabei, wie Künstler den modernen Garten mit wunderbaren neuen Ideen erforschten.


STERBEN

Sa 13:15, So 11:00

Regie: Matthias Glasner, DE 2024, 180 Min., FSK 16. Mit Lars Eidinger, Corinna Harfouch, Lilith Stangenberg, Anna Bederke, Ronald Zehrfeld u.a. | 8. Woche

Wenige Filme sorgten für mehr Diskussion und Begeisterung auf der jüngst beendeten Berlinale als STERBEN. Zurecht erhielt der neue Film von Matthias Glasner den Silbernen Bären für das Beste Drehbuch.

In STERBEN geht es um die Familie Lunies, die schon lange keine mehr ist. Erst als der Tod, der alte Bastard, auftaucht, begegnen sie sich wieder. Lissy Lunies (Corinna Harfouch), Mitte 70, ist im Stillen froh darüber, dass ihr dementer Mann langsam dahinsiechend im Heim verschwindet. Doch ihre neue Freiheit währt nur kurz, denn Diabetes, Krebs, Nierenversagen und beginnende Blindheit geben ihr selbst nicht mehr viel Zeit.

Im Zentrum dieses Panoptikums der Todgeweihten aber steht ihr Sohn, der Dirigent Tom Lunies (Lars Eidinger), Anfang 40. Mit seinem depressiven besten Freund Bernard (Robert Gwisdek) arbeitet er an einer Komposition namens „Sterben“ und der Name wird zum Programm. Gleichzeitig macht ihn seine Ex-Freundin Liv (Anne Bederke) zum Ersatzvater ihres Kindes, das eigentlich auch sein eigenes hätte sein können.

Toms Schwester Ellen (Lilith Stangenberg) beginnt währenddessen eine wilde Liebesgeschichte mit dem verheirateten Zahnarzt Sebastian (Ronald Zehrfeld). Die beiden verbindet die Liebe zum Alkohol, denn nichts befreit mehr als ein trockener Martini. Sie verweigert es im System zu funktionieren und wählt stattdessen die Lust und den Rausch. Aber alles im Leben hat seinen Preis.

STERBEN ist ein Film über die Intensität des Lebens angesichts der Unverschämtheit des Todes. Er ist zart und brutal, absurd lustig und todtraurig, furchtbar bitter und manchmal überraschend schön.

Deutscher Filmpreis 2024: Ausgezeichnung als Bester Film und für die Beste Hauptdarstellerin (Corinna Harfouch)!

Vorschau

Ab 20. Juni:

THE BIKERIDERS

Den Furchtlosen gehört die Freiheit.

Bennys (Austin Butler) Leben dreht sich Mitte der 1960er-Jahre um genau zwei Dinge: die Leidenschaft für den Motorrad-Club der Vandals unter Anführer Johnny (Tom Hardy) und die Liebe zu seiner Frau Kathy (Jodie Comer), die ihn vom ersten Moment an als den unzähmbaren Rebellen akzeptiert, in den sie sich Hals über Kopf verliebt hat.

Doch ihre hingebungsvolle Beziehung wird im Laufe der Jahre zunehmend auf die Probe gestellt, denn Benny hat sowohl dem charismatischen Johnny als auch seiner Frau die Treue geschworen. Schon bald werden die Vandals nicht nur immer größer, sondern auch gefährlicher. Benny muss sich entscheiden zwischen seiner Loyalität zu Johnny und seiner Liebe zu Kathy.

Inspiriert von Danny Lyons gleichnamigem Kult-Fotobuch erweckt Regisseur und Drehbuchautor Jeff Nichols ("Midnight Special") mit THE BIKERIDERS die sagenumwobene Subkultur der amerikanischen Motorradclubs zu neuem Leben.

Hier geht's zur Kritik.


EXTRA:

DIE Q IST EIN TIER

Mo, 24.6., 19:00

Eine philosophisch politische Gesellschaftssatire: In einer Nacht-und-Nebel-Aktion werden dem Schlachthof-Betreiber Werner Haas Schlachtabfälle in seinen Vorgarten gekippt. Wutschnaubend erstattet er Anzeige gegen Unbekannt und bringt damit unüberlegt etwas in Bewegung, das sich nicht mehr stoppen lässt.

"In diesem Film geht es um die Frage, warum wir Menschen noch immer Fleisch essen. Das deutsche Tierschutzgesetz wurde 2022 fünfzig Jahre alt. Es besagt, dass Wirbeltiere nur aus einem „vernünftigen Grund“ getötet werden dürfen. Ich denke allein das bietet sehr viel Raum für heiße Diskussionen.

Wir haben in diesem Film auf den visuellen Horror der Schlachthäuser verzichtet und uns stattdessen für ein satirisch-unterhaltsames wortgewaltiges Menschenensemble entschieden. Ich hoffe, dass die vielen unterschiedlichen Stimmen in diesem Film zum Streiten anregen" (Regisseur Tobias Schönenberg)

In Kooperation mit Slow Food Braunschweiger Land.


Ab 27. Juni:

DIE GLEICHUNG IHRES LEBENS

Primzahlen sind Marguerites große Leidenschaft. Die brillante Mathematikstudentin ist die einzige Frau im Promotionsprogramm unter dem renommierten Professor Werner an der École Normale Supérieure in Paris. Doch als sie bei der Präsentation vor einem Forschergremium mit einem gravierenden Fehler in ihrer Arbeit konfrontiert wird und die Fassung verliert, lässt ihr Doktorvater sie fallen und widmet sich ganz dem talentierten Promovenden Lucas.

Tief erschüttert und voller Selbstzweifel wirft Marguerite alles hin und sucht sich einen Aushilfsjob. Schnell muss sie erkennen, dass auch das Leben außerhalb der Universität überraschende Erkenntnisse bereithält und sich weder die Mathematik noch Lucas so einfach aus ihrem Leben verbannen lassen.

Authentisch und einfühlsam spielt Ella Rumpf (RAW, FREUD, TIGER GIRL) eine hochbegabte junge Frau, die lernen muss, dass sich die großen mathematischen Rätsel nicht allein am Schreibtisch lösen lassen. Der sensible Film um die Schönheit von Zahlen und die vielen Variablen auf dem Weg zur Selbstbestimmung feierte Weltpremiere im Rahmen der Special Screenings bei den Filmfestspielen von Cannes 2023.


EXTRA:

JE SUIS KARL

Do, 27.6., 18:30

Irgendwo in Berlin. Nicht irgendwann – heute. Ein Paket im Flur. Alex (Milan Peschel), ein Ehemann und Vater dreier Kinder. Vergisst den Wein im Auto. Wird von einer Bombe aus der Routine gerissen und findet seinen Halt nicht wieder. 

Maxi (Luna Wedler), eine selbstbewusste junge Frau, will sich loslösen von den Eltern und auf eigenen Beinen stehen. Hat sich ihr Abnabeln ganz anders vorgestellt, wird wütend und stellt Fragen. Und hat zum ersten Mal in ihrem Leben Angst. Karl (Janniy Niewöhner) fängt Maxi auf und bietet Antworten. Resolut, blitzgescheit und verführerisch verfolgt er seinen eigenen Plan. Als Teil einer Bewegung. Heute in Berlin. Morgen in Prag. Bald in Straßburg – in ganz Europa.

"Die Entschlossenheit, mit der [Regisseur] Schwochow und [Drehbuchautor] Wendrich ihr Szenario konstruieren und dann auch durchspielen, bis zur bitteren Konsequenz, ist atemberaubend in seiner Gewagtheit." (Blickpunkt:Film)

"Beängstigend real." (Reuters)

In Kooperation mit ver.di Region Süd-Ost-Niedersachsen.


DOK am Montag:

LANDSHAFT

Mo, 1.7., 19:00

In Form einer Reise im Osten Armeniens folgt Daniel Kötters kontemplative dokumentarische Arbeit menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren vom Sewan See bis zur seit dem Karabach-Krieg 2020 aserbaidschanisch kontrollierten Sotk-Goldmine.

LANDSHAFT entwirft die Psychogeographie einer geopolitisch aufgeladenen Gegend und ihrer Bewohner zwischen Extraktivismus, Krieg und Vertreibung. - Im September 2023 eskalierte der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Berg-Karabach, als  Aserbaidschan die selbsternannte Republik militärisch einnahm und hunderttausende Armenier fliehen mussten.

Preis der deutschen Filmkritik 2023 in der Kategorie Bester Dokumentarfilm.

Aus der Begründung: "Wie sich ein Krieg in die Landschaft zurückzieht und sich dort als stumme geopolitische Formation abbildet, während die Menschen ihrem Leben weiter nachgehen – davon erzählt in eindrücklichen, aber immer auch respektvoll Distanz wahrenden Bildern unser Gewinnerfilm.

Hier ist nichts embedded, hier gibt es keine großen Ereignisse und höchstens einen Aufruhr unter den Schafen. Auf trügerische Weise scheint sich alles dem Zyklus der Natur unterzuordnen, während der Konflikt jederzeit wieder ausbrechen kann – so geschehen zuletzt im Spätsommer 2023.

Für seine gleichermaßen subtile wie behutsame Annäherung an die Menschen und Tiere, die im von Bergen eingehegten armenischaserbaidschanischen Grenzgebiet leben, geht der Preis für den Besten Dokumentarfilm an Daniel Kötter für seinen Film Landshaft."


Ab 4. Juli:

KINDS OF KINDNESS

Der neue Film von Giorgos Lanthimos (POOR THINGS).

KINDS OF KINDNESS erzählt drei unterschiedliche Geschichten: Von einem getriebenen Mann, der versucht, die Kontrolle über sein Leben zu erlangen; von einem beunruhigten Polizisten, dessen auf See vermisste Frau nach ihrer Rückkehr ein anderer Mensch zu sein scheint; und von einer entschlossenen Frau, die jemanden finden muss, der dazu bestimmt ist, ein großer spiritueller Führer zu werden.

Mit Emma Stone, Jesse Plemons, Willem Dafoe, Margaret Qualley, Hong Chau, Joe Alwyn, Mamoudou Athie, Hunter Schafer.

Filmfestspiele Cannes 2024: Jesse Plemons als bester Schauspieler ausgezeichnet.


DOK am Montag:

WATCHING YOU - DIE WELT VON PALANTIR UND ALEX KARP

Mo, 8.7., 19:00

Mit Einführung durch digitalcourage Braunschweig und anschließendem Filmgespräch.

Der US-Unternehmer Alex Karp hat mit seiner Firma Palantir Technologies die erfolgreiche und gleichzeitig umstrittene Datenanalyse-Software „Gotham“ geschaffen. Sie befähigt Staaten zur umfassenden Überwachung ihrer Bürger*innen, unterstützt als Teil des Militärisch-Industriellen Komplexes Geheimdienste, Militär und Polizeibehörden, letztere auch in Deutschland, mit Informationen, die Verbrechen aufklären – oder zum gezielten Töten genutzt werden.

Die Firma ist so verschwiegen wie mysteriös. Sie wurde groß mit ihrer Arbeit für CIA und NSA. An der Börse ist sie über 50 Mrd. US-Dollar wert. Der eine Gründer, Peter Thiel, ist ein rechter Libertärer mit recht bizarren Ansichten, der offen Trump unterstützte. Der andere, Alex Karp, ist stolz darauf, dass seine Eltern Hippies waren. Heute führt er als CEO die größte kommerzielle Überwachungsfirma der Welt. Er bekennt trocken: „Unser Produkt kann zum Töten von Menschen eingesetzt werden.“

Der Film ist eine investigative Annäherung an einen der geheimnisvollsten CEOs des Silicon Valley, der sich immer dann zu entziehen scheint, wenn zu viele Blicke auf ihn gerichtet sind.

In Kooperation mit digitalcourage Braunschweig.


Ab 11. Juli:

FÜHRER UND VERFÜHRER

Der Aufstieg Joseph Goebbels' als Propagandachef des Dritten Reichs, erzählt als Mischung aus Dokumentarfilm und fiktionalem Re-Enactment. Ein fundiert aufbereiteter Film, der seine schwierige Erzählperspektive klug und mit Feingefühl in den richtigen Kontext bettet.

Joseph Goebbels war bei den Nationalsozialisten Reichspropagandaleiter unter Adolf Hitler. Er war es, der den Diktator als Führerfigur, als charismatischen Redner und scheinbaren Held inszenierte, er war es, der für die Wirkung der Bilder in allen Medien sorgte, der die Menschen in Deutschland manipulierte und der den antisemitischen Hass durch demagogische Reden befeuerte.

Über seine Zeit an der Seite Adolf Hitlers, im Zentrum der Nazi-Macht, führte Goebbels penibelst Tagebuch. Bis zu dem Tag, an dem er sich, seine Frau und seine sechs Kinder tötete – als letztes Opfer für eine größenwahnsinnige, menschenverachtende und machthungrige Idee, der Millionen von Menschen zum Opfer fielen.

FÜHRER UND VERFÜHRER arbeitet die Thematik des Aufstiegs des nationalsozialistischen Terrorregimes durch die Planung des Propagandaleiters Goebbels historisch genau, wissenschaftlich fundiert und mit klugem Gespür für Zwischentöne auf. Das macht ihn zu einem wichtigen Film zur rechten Zeit, der mahnt, aus dem, was geschehen ist, für die Gegenwart zu lernen. (Text: FBW)

Von Regisseur Joachim Lang ("Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm"), mit Robert Stadlober, Franziska Weisz u.a.


DOK am Montag:

MIT EINEM TIGER SCHLAFEN

Mo, 15.7., 19:00

Begabtes Kind, verlassene Tochter, entschlossene Frau, einsame Künstlerin, Erforscherin innerer Welten, gefeierte Malerin. Der Film MIT EINEM TIGER SCHLAFEN von Anja Salomonowitz ist ein poetisches Portrait der österreichischen Malerin Maria Lassnig (Birgit Minichmayr). Ein Film über ihre Suche nach ihrem ganz persönlichen, künstlerischen Ausdruck, ihren Kampf in der männlichen Kunstwelt, ihr körperliches Ringen um ihre Malerei, in der sie ihren inneren Schmerz auf die Leinwand bringt. Und dann auch ein Film über ihren großen künstlerischen Erfolg.

MIT EINEM TIGER SCHLAFEN ist ein Lassnig-Biopic mit eigener Form. Die Malerin wird in jedem Alter – egal ob 6, 19, 64 oder 94 Jahre alt – von der Schauspielerin Birgit Minichmayr verkörpert. Sie bewegt sich als ewig gleiche Figur durch die Zeiten.

Als Maria Lassnig, die verlassene Tochter, wenn sie in einem bunt karierten Pullover vor dem Grab ihrer Mutter sitzt und in einer Notiz im Zeichenblock vermerkt: „Sie war nie da. Sie hat dich bei der Großmutter untergebracht und ist weg gewesen.“ Als Maria, die unverstandene Künstlerin, wenn bei einer Ausstellung ihr Bild verhüllt wird und sie es nur leise mit leichtem Seufzer kommentiert. Maria, die stille Denkerin, an deren Ideen sich auch ihr 10 Jahre jüngerer Geliebter Arnulf Rainer (Oskar Haag) bereichert. Maria Lassnig, die selbstbewusste Malerin, wenn sie in einer Galerie die Hängung ihrer Bilder später laut kritisiert.

Birgit Minichmayr ist immer Maria Lassnig; eine künstlerische Übersetzung für den seelischen Zustand der Malerin. Man sagt nämlich über Maria Lassnig, dass sie alterslos war: weise als junges Mädchen und jung geblieben als alte Frau. Es übersetzt auch ihre körperliche Malerei, ihr „von innen heraus die Welt sehen und fühlen“, in eine filmische Sprache. Anja Salomonowitz zeichnet einfühlsam und kreativ ein filmisches, inneres Porträt dieser Ausnahmekünstlerin.

Damit ist dieser Film eigentlich kein Biopic mehr. Er ist eine malerische Beschreibung, wie Erinnerungen und Gefühle in keiner Zeit verankert sind und jederzeit Bilder hervorrufen können.


Ab 18. Juli:

VERBRANNTE ERDE

Zum Filmgespräch zu Gast am Dienstag, 23.7., 19:00 Uhr: Regisseur Thomas Arslan

Zwölf Jahre, nachdem der Berufskriminelle Trojan (Mišel Matičević) aus Berlin flüchten musste, führt ihn die Suche nach Aufträgen erneut in die Stadt. Er hat kaum noch Geld und braucht dringend einen neuen Job. Berlin hat sich verändert, Trojans alte Kontakte geben nicht mehr viel her. Und seine Maxime, nur Bargeld-Jobs durchzuführen, lässt sich in einer immer komplexer digitalisierten Welt kaum noch durchhalten.           

Es dauert einige Zeit, bis sich ihm schließlich durch die Vermittlerin Rebecca (Marie-Lou Sellem) die Aussicht auf einen lukrativen Job bietet. Ein Gemälde von Caspar David Friedrich soll aus einem Museum gestohlen werden. Der Coup bringt Trojan mit der Fluchtfahrerin Diana, seinem ehemaligen Weggefährten Luca und dem jungen Chris zusammen. Das Projekt lässt sich vielversprechend an. Doch der undurchsichtige Auftraggeber Victor (Alexander Fehling) hat seine eigenen Pläne mit dem Gemälde. Bald geht es weniger ums Geld, sondern vor allem darum, mit dem Leben davonzukommen.

VERBRANNTE ERDE ist nach IM SCHATTEN der zweite Teil der Trojan-Trilogie des in Braunschweig geborenen Regisseurs Thomas Arslan. VERBRANNTE ERDE feierte seine Weltpremiere auf der Berlinale 2024.


SOUND ON SCREEN SPECIAL:

BORN TO BE WILD

Do, 18.7., 19:00

Steppenwolf ist eine der kultigsten und zugleich rätselhaftesten Bands in der Geschichte der Rockmusik. An der Grenze zwischen Mainstream und psychedelischem Underground eröffnete ihr Song „Born to Be Wild“ den Kultfilm EASY RIDER und wurde zur Hymne einer ganzen Generation.

Der Sound von Steppenwolf brach über die Musikszene der 1960er-Jahre herein wie ein Dolch ins Herz des Sommers der Liebe: Es ist kein Zufall, dass sie die allererste Band war, die „Heavy Metal“ in ihren Texten verwendete. Die Ursprünge von Steppenwolfs Hardrock-Sound werden durch die Geschichten des erfolgreichsten deutschen Rocksängers aller Zeiten John Kay, des Bassisten Nick St. Nicholas, des Gitarristen Michael Monarch und des Songschreibers Mars Bonfire erzählt.

BORN TO BE WILD – THE STORY OF STEPPENWOLF führt uns vom kriegsgebeutelten Deutschland zu den Straßen der Arbeiterklasse in Toronto und nach Los Angeles, wo die Band zu Ruhm aufsteigt und dann abstürzt.

Mit den Steppenwolf-Mitgliedern John Kay, Nick St. Nicholas, Mars Bonfire, Michael Monarch, den Künstlern Alice Cooper, Taj Mahal, Cameron Crowe (ALMOST FAMOUS), Klaus Meine (Scorpions), Jello Biafra (Dead Kennedys), Dale Grover (The Melvins) und Bob Ezrin (Produzent von u. a. Kiss, Pink Floyd, Taylor Swift).

In Kooperation mit dem Braunschweig International Film Festival.


DOK am Montag:

IM SCHATTEN DEN KOMMANDANTEN

Mo, 22.7., 19:00

Die Dokumentation von Filmemacherin Daniela Völker erzählt die Geschichte von Rudolf Höß’ 87-jährigem Sohn Hans Jürgen Höss, der sich zum ersten Mal mit dem grausamen Vermächtnis seines Vaters auseinandersetzt. Rudolf Höß war Kommandant des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz und verantwortlich für die Ermordung von mehr als einer Million Jüdinnen und Juden. Das Leben von Höß und seiner Familie wurde kürzlich in dem Oscar®-prämierten Film THE ZONE OF INTEREST dargestellt. Nun berichtet IM SCHATTEN DEN KOMMANDANTEN von den echten Menschen, die in Höß’ Todeslager gelebt haben.

Während Hans Jürgen Höss eine glückliche Kindheit in der Villa seiner Familie in Auschwitz verbrachte, kämpfte die jüdische Gefangene Anita Lasker-Wallfisch in dem berüchtigten Lager ums Überleben. Im Mittelpunkt des Films steht der inspirierende historische Moment, in dem sich die beiden, acht Jahrzehnte später, von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen.

Der Film präsentiert Originalauszüge aus Rudolf Höß’ lange vergessener Autobiografie, die er kurz vor seiner Hinrichtung verfasste. Die darin enthaltenen Aussagen, dokumentiert durch den Täter persönlich, sind der ultimative Beweis dafür, was wirklich in Auschwitz geschah. Sie bilden somit ein bedeutsames Gegengewicht zur Leugnung und Ignoranz der Geschehnisse des Holocaust.

Der außergewöhnliche abendfüllende Dokumentarfilm beschäftigt sich mit der Beziehung einer Mutter zu ihrer Tochter, eines Vaters zu seinem Sohn und nicht zuletzt mit den langen Schatten, die Verbrechen auf nachfolgende Generationen werfen. Dabei wirft IM SCHATTEN DEN KOMMANDANTEN Fragen über Liebe, Schuld und Vergebung auf, erzählt letztlich aber auch eine dringend benötigte Geschichte von Hoffnung, Akzeptanz und Mitgefühl.

Hier geht's zur Besprechung.


Ab 25. Juli:

ZWEI ZU EINS

Halberstadt im Sommer 1990. Maren (Sandra Hüller), Robert (Max Riemelt) und Volker (Ronald Zehrfeld) kennen und lieben sich seit ihrer Kindheit. Eher zufällig finden sie in einem alten Schacht die Millionen der DDR, die dort eingelagert wurden, um zu verrotten.

Die Drei schmuggeln Rucksäcke voll Geld heraus. Gemeinsam mit ihren Freunden und Nachbarn entwickeln sie ein ausgeklügeltes System, um das inzwischen wertlose Geld in Waren zu tauschen und den anrauschenden Westlern und ihrem Kapitalismus ein Schnippchen zu schlagen. Denn wenn man jetzt ein bisschen schlau ist, kann dieser Sommer nicht nur ein großes Abenteuer, sondern auch der endgültige Wendepunkt in ihrem Leben sein.

Für ihre sommerliche Komödie konnte Regisseurin Natja Brunckhorst (ALLES IN BESTER ORDNUNG) auf wahre Geschehnisse zurückgreifen: Millionen von Mark der DDR wanderten zur Währungsunion in unterirdische Gewölbe nahe Halberstadt – insgesamt fast 400 Tonnen an Geldscheinen. Sicher ist, dass aus diesem Stollen Geld entwendet wurde. Bis heute weiß niemand genau, um welche Summe es tatsächlich ging.

Aus dieser Vorlage entwickelte Natja Brunckhorst ihre Geschichte: ein humorvolles Abenteuer in einer Zeit, in der alles möglich schien. Dabei geht es um Geld und Gerechtigkeit – und um das, was wirklich zählt im Leben: Freundschaft und Familie.


DOK am Montag:

ETERNAL YOU

Mo, 29.7., 19:00

Mithilfe Künstlicher Intelligenz schaffen Start-Ups digitale Avatare, die es Trauernden ermöglichen, mit ihren verstorbenen Liebsten in Kontakt zu treten. Eine filmische Erkundung eines tiefen menschlichen Wunsches. Was passiert, wenn der Traum von der Unsterblichkeit in ein Produkt verwandelt wird?

Menschen aus aller Welt nutzen Services, die mit Künstlicher Intelligenz Tote "zum Leben erwecken". Der Film begleitet die Pioniere und ersten User einer Technologie, die den Tod obsolet machen will. Joshua chattet Tag und Nacht mit dem digitalen Klon seiner verstorbenen ersten Liebe und lässt sie an seinem Alltag teilhaben. Christi möchte nur die Bestätigung, dass es ihrem verstorbenen besten Freund im Himmel gut geht, hat aber eine erschütternde Erfahrung mit seinem KI-Konterfei. Jang Ji-Sung trifft den VR-Klon ihrer verstorbenen 7-jährigen Tochter. Die Erfinder der Dienste lehnen jede Verantwortung für die tiefgreifenden psychologischen Folgen dieser Erfahrungen ab. Zahlreiche Wettbewerber hoffen auf einen lukrativen Markt, da religiöse und kollektive Trauerformen an Relevanz verlieren. Ist das der Anfang vom Ende der Endlichkeit?


Ab 1. August:

LIEBESBRIEFE AUS NIZZA

Als François auf dem Dachboden seines Hauses ein paar alte Liebesbriefe in die Hände fallen, fällt der pensionierte Offizier aus allen Wolken. Denn die wortreichen Ergüsse über den „vibrierenden Venushügel“ seiner Frau Annie stammen definitiv nicht von ihm. Dass die Briefe 40 Jahre alt sind und höchstens noch musealen Wert haben, ist ihm völlig egal. Polyamorie in seinem Haus? Undenkbar! Francois fordert Revanche, mobilisiert seine Beziehungen zum Geheimdienst und spürt den Casanova von einst an der Riviera auf.

Siegessicher reist er zusammen mit Annie ins sonnige Nizza. Sein attraktiver (und sehr athletischer) Rivale ist keineswegs unbewaffnet: Als Bonvivant und musikalischer Freigeist weiß sich Boris lässig zu verteidigen. Während Annie den Ausflug in die Vergangenheit und das nächtliche Nacktbaden mit ihrem neuen alten Kavalier immer mehr genießt, verrennt sich François in seine Rachepläne. Doch vielleicht geht es um mehr als nur verletzte Männerehre?

LIEBESBRIEFE AUS NIZZA ist eine umwerfende Sommerkomödie über eine so wilde wie wahnwitzige Vendetta an der Côte d'Azur. Mit herrlichen Pointen entfaltet Regisseur Ivan Calbérac („Frühstück bei Monsieur Henri“) eine grandiose und sehr romantische Screwball-Komödie über den dritten und den vierten Frühling im Leben. Eine Revanche à trois voller Situationskomik, die mit viel Humor zeigt, dass kein Alter vor frischer Verliebtheit und später Rache schützt.


DOK am Montag:

BERNHARD HOETGER - ZWISCHEN DEN WELTEN

Mo, 5.8., 19:00

Am 4. Mai wäre Bernhard Hoetger (1874 – 1949) 150 Jahre alt geworden! Ein Grund, dieses Jahr kunsthistorisch ganz im Zeichen des Künstlers zu stellen. Neben dem Film BERNHARD HOETGER – Zwischen den Welten (produziert von der Bremer Produktionsfirma Kinescope Film), bietet eine Jubiläumsausstellung der Worpsweder Museen unter dem Titel ›Bernhard Hoetger. Zwischen den Welten‹ eine weitere großartige Möglichkeit, dem Künstler und seinem Œuvre zu begegnen. Kinofilm und Ausstellungs-Ensemble ergänzen sich dabei wunderbar und versuchen, sich Bernhard Hoetger, der zu seinen Lebzeiten ein gefeierter wie stark umstrittener Künstler war, auf ihre Weise zu nähern.

Seine Bauwerke und Plastiken erregen heute noch Aufmerksamkeit, ihr Erschaffer ist jedoch nahezu vergessen: der Bildhauer und Architekt Bernhard Hoetger. Der 90minütige Kinofilm von Gabriele Rose erzählt das Schicksal dieses eigenwilligen Künstlers. Hoetger wird verkörpert von dem Schauspieler Moritz Führmann. An seiner Seite spielen unter anderem Florian Lukas als Heinrich Vogeler, Katharina Stark als Paula Modersohn-Becker und Ulrich Gebauer als Ludwig Roselius.

Hoetger zählt zur Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Mäzene kann er für sich gewinnen. So lässt Ludwig Roselius von ihm Teile der Bremer Böttcherstraße entwerfen. In Worpswede prägt er das Bild, das die Besucher heute mit dem Künstlerdorf verbinden. Hoetger verschlägt es Mitte der 1920er Jahre auf einen ›nordischen‹ Weg. Trotz seiner völkischen Ideen lässt Adolf Hitler die Werke Hoetgers als ›entartet‹ einstufen. In dem Film kommen Experten*innen und historische Weggefährt*innen (von Schauspieler*innen dargestellt) zu Wort, deren Schilderungen auf Originalzitaten der historischen Personen beruhen. So vermischen sich fiktionale Elemente mit dokumentarischen Aufnahmen, Archivmaterialien und Kunstwerken. Es entsteht ein facettenreiches Bild des Malers, Bildhauers und Architekten Bernhard Hoetger.


DOK am Montag:

PAOLO CONTE ALLA SCALA

Mo, 19.8., 19:00

Am 19. Februar 2023 öffnete das Teatro alla Scala seine Türen zu einem Ereignis von außergewöhnlicher Bedeutung für die italienische Kultur: Paolo Conte gab mit seinem Instrumentalisten-Ensemble ein Konzert mit einer speziell für diesen Anlass entworfenen Setlist.
Zum ersten Mal überhaupt hat das berühmteste Opernhaus der Welt einem nicht klassischem Musiker einen Auftritt gewährt, eine Anerkennung der ikonischen Statur, die Paolo Conte erreicht hat

Dieses außergewöhnliche und unwiederholbare Konzert ist zu einem Dokumentarfilm geworden, mit Aufnahmen, die die Vorbereitung der Show, die Proben, die Ankunft von Paolo Conte im Theater, Schnappschüsse des Soundchecks, sowie die Backstage zeigen. Darüber hinaus erzählt uns Paolo Conte seine Geschichte und spricht über seine ganz besondere Beziehung zur Musik.
Dieser Film ist auch eine Hommage an eine unwiederholbare Karriere und soll zu einem echten Zeugnis des musikalischen Vermächtnisses von Paolo Conte werden.


DOK am Montag:

DIE LIEBE ZUM LEBEN

Mo, 2.9., 19:00 - Zu Gast: Regisseurin Annette Ortlieb

30.000 Deserteure wurden in Deutschland während des 2. Weltkriegs zum Tode verurteilt. Einer von ihnen ist Ludwig Baumann. Er überlebt Todesstrafe, KZ und Ostfront. Aber selbst nach dem Krieg behält die Todesstrafe ihre Gültigkeit.

Er kämpft 12 Jahre mit fast übermenschlichen Kräften auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen für die Aufhebung aller Strafen gegen Deserteure. Schließlich ist er erfolgreich: 2002 – fast 60 Jahre nach Kriegsende – werden die Todesurteile endlich aufgehoben.

Im Film erzählen Ludwig Baumann selbst, sowie die Unterstützerin und Freundin Ursula Prahm, der Historiker Detlef Garbe und die damalige Justizministerin Herta Däubler-Gmelin über ihre Begegnungen und den Kampf Ludwig Baumanns.

Der Film gibt Einblick in die Tiefen der Nazi-Militär-Justiz, die ablehnende Haltung gegenüber Deserteuren in der Nachkriegszeit und die Langsamkeit von politischem Wandel, ein Wandel, den es ohne Ludwig Baumann nicht gegeben hätte. Ein beeindruckendes filmisches Porträt von Ludwig Baumann und ein versöhnlicher und mutmachender Film.

In Kooperation mit dem Fiedenszentrum Braunschweig e.V.


Ab 12. September:

TREASURE - FAMILIE IST EIN FREMDES LAND

Kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs reist die New Yorker Musik-Journalistin Ruth Rothwax (Lena Hunham) in Begleitung ihres Vaters Edek (Stephen Fry) nach Polen, um dem Vermächtnis ihrer jüdischen Familie auf den Grund zu gehen. Für Edek, einen Holocaust-Überlebenden, ist es die erste Reise zurück zu den Orten seiner Kindheit.

Während Ruth entschlossen ist, die Traumata ihrer Eltern besser zu ver- stehen, will der stets vergnügte Edek die Vergangenheit ruhen lassen. So sabotiert er Ruths Pläne und sorgt dabei für mehr als nur eine unfreiwillig komische Situation. In dieser erlebnisreichen Woche decken die beiden alte Familiengeheimnisse auf. Aus ihrer brüchigen Beziehung wächst Liebe und tiefes Verständnis.

Mit der Verfilmung des Schlüsselromans „Zu viele Männer“ von Bestseller-Autorin Lily Brett legt die deutsche Filmemacherin und Drehbuchautorin Julia von Heinz (HANNAS REISE, UND MORGEN DIE GANZE WELT) ihre bislang ambitionierteste Arbeit vor. In den Hauptrollen brillieren die mit der Kult-Serie „Girls“ bekanntgewordene Lena Dunham sowie der gefeierte britische Ausnahmekünstler Stephen Fry („The Dropout“, OSCAR WILDE).

Durch die Auseinandersetzung mit der erschütternden Vergangenheit ihrer Familie findet das charismatische Vater-Tochter-Duo im Laufe ihrer Reise wieder zueinander. Julia von Heinz inszeniert diese bewegende Familiengeschichte feinfühlig und mit warmem Humor.

Nach seiner Weltpremiere im Rahmen der diesjährigen 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin wird TREASURE – FAMILIE IST EIN FREMDES LAND seine US-Premiere auf dem Tribeca Film Festival in New York feiern. Auf dem 33. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern Anfang Mai gewann TREASURE sowohl den Publikumspreis als auch den NDR-Regiepreis.


Ab 26. September:

DIE FOTOGRAFIN (engl.: LEE)

Als Anthony Penrose (Josh O'Connor) auf dem Dachboden seines Elternhauses längst vergessenen Fotografien seiner Mutter Lee Miller (Kate Winslet) entdeckt, beginnt er sich mit ihrer Vergangenheit zu beschäftigen. Je mehr er in ihr Leben eintaucht, desto klarer wird ihm, wie außergewöhnlich dieses war:

Lee Miller war nicht nur Cover-Model, Man Ray-Muse und Fotografin, sondern vor allem eine leidenschaftliche und willensstarke Frau, die die Erwartungen und Regeln ihrer Zeit immer wieder hinterfragte. Während des Zweiten Weltkrieges überzeugte sie die Chefredakteurin der britischen Vogue (Andrea Riseborough) von Modeaufnahmen mitten im zerstörten London und ging schließlich als Kriegsberichterstatterin und Fotoreporterin an die Front nach Frankreich.

Gemeinsam mit ihrem engen Freund und Kollegen David E. Scherman (Andy Samberg) gehörte Lee Miller zu den ersten, die in Deutschland am Tag der Befreiung der Lager Buchenwald und Dachau die Verbrechen der Nazis fotografisch dokumentierten. Nach dem Krieg will niemand ihre Zeugnisse des Grauens veröffentlichen. Traumatisiert und enttäuscht zerstört sie die Negative und verbannt die Fotografien auf ihren Dachboden - die Erinnerungen an das Erlebte werden sie jedoch nie mehr loslassen...


EXTRA:

MAURITIUS - DIE FERNWEHMACHER UNTERWEGS IM TROPENPARADIES

So, 6.10., 20:00

Zu dieser exklusiven Live-Film-Premiere werden die Filmemacher Silke Schranz und Christian Wüstenberg persönlich im Kino anwesend sein und live von ihren Erlebnissen und Reiseabenteuern auf Mauritius erzählen. Nach ihren Filmen über Südafrika, Australien und "Die Nordsee von oben" sind sie jetzt erneut zu Gast - im Gepäck spannende Geschichten von Mauritius und bildgewaltiges Filmmaterial für die große Kinoleinwand.

"Unser Ziel war es, die Essenz von Mauritius auf die Kinoleinwand zu bringen - nicht nur die majestätische Natur und die malerischen Strände, sondern auch die kulturelle Vielfalt und die warmherzigen Begegnungen mit den Menschen auf Mauritius", sagt Silke Schranz. Die Zuschauerinnen und Zuschauer haben bei uns im Kino die Gelegenheit, die beiden Fernwehmacher hautnah zu erleben und sie bei ihrer filmischen Reise auf der Kinoleinwand zu begleiten, wenn sie mit leuchtenden Augen von ihrer Reise erzählen, Tipps geben und im Anschluss an den Film gerne die Fragen des Kinopublikums beantworten.

Karten für das Live-Film-Event gibt es ab sofort für 19 € im Vorverkauf. Wir erwarten ein hohes Zuschauerinteresse und empfehlen daher, Lieblingsplätze im Vorverkauf zu sichern.


Ab 31. Oktober:

ANORA

Der neue Film von Regisseur Sean Baker (THE FLORIDA PROJECT).

Anora (Mikey Madison) ist Sexarbeiterin und lernt eines Tages den Sohn eines russischen Oligarchen kennen und lieben. Die beiden heiraten gegen den Willen seiner Familie. Als seine Eltern davon erfahren, schicken sie den beiden ein ungewöhnliches Trio - bestehend aus einem Priester und zwei Schlägern - auf den Hals, das dafür sorgen soll, dass die Ehe annulliert wird.

Gewinner der Goldenen Palme als Bester Film, Cannes 2024.

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