Universum Newsletter | 22.07.2024
 

NEU: ZWEI ZU EINS

tägl. 19:00 (außer Mo), 16:45, 14:15

Halberstadt im Sommer 1990. Maren (Sandra Hüller), Robert (Max Riemelt) und Volker (Ronald Zehrfeld) entdecken Millionen von inzwischen wertloser Mark in einem Schacht und entwickeln ein ausgeklügeltes System, um den Westlern und ihrem Kapitalismus ein Schnippchen zu schlagen. 

Die neue sommerliche Komödie von Natja Brunckhorst ist eine Hommage an eine sehr besondere Zeit, in der alles möglich schien – ein humorvolles Abenteuer um Geld und Gerechtigkeit.


DOK am Montag, 29.7., 19:00

ETERNAL YOU - VOM ENDE DER ENDLICHKEIT

Eine filmische Erkundung eines tiefen menschlichen Wunsches: Mithilfe Künstlicher Intelligenz schaffen Start-Ups digitale Avatare, die es Trauernden ermöglichen, mit ihren verstorbenen Liebsten in Kontakt zu treten. 

Die Erfinder der Dienste lehnen jede Verantwortung für die tiefgreifenden psychologischen Folgen dieser Erfahrungen ab. Zahlreiche Wettbewerber hoffen auf einen lukrativen Markt, da religiöse und kollektive Trauerformen an Relevanz verlieren. Was passiert, wenn der Traum von der Unsterblichkeit in ein Produkt verwandelt wird?

Feiern im Kinobistro "Abspann"

Sie möchten das Kinobistro "Abspann" für Ihre private Feier mieten? Ob Geburtstage, Weihnachtsfeiern, Empfänge oder ähnliche Veranstaltungen - unser gemütliches Kinobistro bietet Ihnen Platz für bis zu 50 Personen. Individuelles Catering (z.B. selbstgemachte Quiches, Kuchen, Salate, Antipasti) und Filme liefern wir auf Wunsch gern dazu.

Eine beliebte Kombination für eine Feierlichkeit: Kinosaal mieten für einen Wunschfilm + Sektempfang + Catering im "Abspann".

Richten Sie Ihre Anfrage gern an:

Michael Werner: abspann@universum-filmtheater.de

 

Unser Programm vom 25.07.-31.07.2024

NEU:

ZWEI ZU EINS

tägl. 19:00 (außer Mo), 16:45, 14:15

Regie: Natja Brunckhorst, DE 2024, 115 Min., FSK 6. Mit Sandra Hüller, Max Riemelt, Ronald Zehrfeld | Bundesstart

Halberstadt im Sommer 1990. Maren (Sandra Hüller), Robert (Max Riemelt) und Volker (Ronald Zehrfeld) kennen und lieben sich seit ihrer Kindheit. Eher zufällig finden sie in einem alten Schacht die Millionen der DDR, die dort eingelagert wurden, um zu verrotten.

Die Drei schmuggeln Rucksäcke voll Geld heraus. Gemeinsam mit ihren Freunden und Nachbarn entwickeln sie ein ausgeklügeltes System, um das inzwischen wertlose Geld in Waren zu tauschen und den anrauschenden Westlern und ihrem Kapitalismus ein Schnippchen zu schlagen. Denn wenn man jetzt ein bisschen schlau ist, kann dieser Sommer nicht nur ein großes Abenteuer, sondern auch der endgültige Wendepunkt in ihrem Leben sein.

Für ihre sommerliche Komödie konnte Regisseurin Natja Brunckhorst (ALLES IN BESTER ORDNUNG) auf wahre Geschehnisse zurückgreifen: Millionen von Mark der DDR wanderten zur Währungsunion in unterirdische Gewölbe nahe Halberstadt – insgesamt fast 400 Tonnen an Geldscheinen. Sicher ist, dass aus diesem Stollen Geld entwendet wurde. Bis heute weiß niemand genau, um welche Summe es tatsächlich ging.

Aus dieser Vorlage entwickelte Natja Brunckhorst ihre Geschichte: ein humorvolles Abenteuer in einer Zeit, in der alles möglich schien. Dabei geht es um Geld und Gerechtigkeit – und um das, was wirklich zählt im Leben: Freundschaft und Familie.


DOK am Montag:

ETERNAL YOU - VOM ENDE DER ENDLICHKEIT

Mo, 29.7., 19:00

Regie: Hans Block, Moritz Riesewieck, DE 2024, 90 Min., FSK 12

Mithilfe künstlicher Intelligenz schaffen Start-Ups digitale Avatare, die es Trauernden ermöglichen, mit ihren verstorbenen Liebsten in Kontakt zu treten. Eine filmische Erkundung eines tiefen menschlichen Wunsches. Was passiert, wenn der Traum von der Unsterblichkeit in ein Produkt verwandelt wird?

Menschen aus aller Welt nutzen Services, die mit künstlicher Intelligenz Tote "zum Leben erwecken". Der Film begleitet die Pioniere und ersten User einer Technologie, die den Tod obsolet machen will.

Joshua chattet Tag und Nacht mit dem digitalen Klon seiner verstorbenen ersten Liebe und lässt sie an seinem Alltag teilhaben. Christi möchte nur die Bestätigung, dass es ihrem verstorbenen besten Freund im Himmel gut geht, hat aber eine erschütternde Erfahrung mit seinem KI-Konterfei. Jang Ji-Sung trifft den VR-Klon ihrer verstorbenen 7-jährigen Tochter.

Die Erfinder der Dienste lehnen jede Verantwortung für die tiefgreifenden psychologischen Folgen dieser Erfahrungen ab. Zahlreiche Wettbewerber hoffen auf einen lukrativen Markt, da religiöse und kollektive Trauerformen an Relevanz verlieren. Ist das der Anfang vom Ende der Endlichkeit?

Der Film lief 2024 im Wettbewerb des Sundance Film Festivals. Von den Regisseuren des vielfach preisgekrönten Dokumentarfilms "The Cleaners".


VERBRANNTE ERDE

tägl. 21:15

Regie: Thomas Arslan, DE 2024, 100 Min., FSK 12. Mit Mišel Matičević, Marie Leuenberger, Alexander Fehling | 2. Woche

Zwölf Jahre, nachdem der Berufskriminelle Trojan (Mišel Matičević) aus Berlin flüchten musste, führt ihn die Suche nach Aufträgen erneut in die Stadt. Er hat kaum noch Geld und braucht dringend einen neuen Job. Berlin hat sich verändert, Trojans alte Kontakte geben nicht mehr viel her. Und seine Maxime, nur Bargeld-Jobs durchzuführen, lässt sich in einer immer komplexer digitalisierten Welt kaum noch durchhalten.           

Es dauert einige Zeit, bis sich ihm schließlich durch die Vermittlerin Rebecca (Marie-Lou Sellem) die Aussicht auf einen lukrativen Job bietet. Ein Gemälde von Caspar David Friedrich soll aus einem Museum gestohlen werden. Der Coup bringt Trojan mit der Fluchtfahrerin Diana, seinem ehemaligen Weggefährten Luca und dem jungen Chris zusammen. Das Projekt lässt sich vielversprechend an. Doch der undurchsichtige Auftraggeber Victor (Alexander Fehling) hat seine eigenen Pläne mit dem Gemälde. Bald geht es weniger ums Geld, sondern vor allem darum, mit dem Leben davonzukommen.

VERBRANNTE ERDE ist nach IM SCHATTEN der zweite Teil der Trojan-Trilogie des in Braunschweig geborenen Regisseurs Thomas Arslan. VERBRANNTE ERDE feierte seine Weltpremiere auf der Berlinale 2024.


SOUND ON SCREEN SPECIAL:

BORN TO BE WILD – EINE BAND NAMENS STEPPENWOLF

Regie: Oliver Schwehm, CA/DE 2024, 97 Min., FSK 12, Dokumentarfilm 

So 11:15

Steppenwolf ist eine der kultigsten und zugleich rätselhaftesten Bands in der Geschichte der Rockmusik. An der Grenze zwischen Mainstream und psychedelischem Underground eröffnete ihr Song „Born to Be Wild“ den Kultfilm EASY RIDER und wurde zur Hymne einer ganzen Generation.

Der Sound von Steppenwolf brach über die Musikszene der 1960er-Jahre herein wie ein Dolch ins Herz des Sommers der Liebe: Es ist kein Zufall, dass sie die allererste Band war, die „Heavy Metal“ in ihren Texten verwendete. Die Ursprünge von Steppenwolfs Hardrock-Sound werden durch die Geschichten des erfolgreichsten deutschen Rocksängers aller Zeiten John Kay, des Bassisten Nick St. Nicholas, des Gitarristen Michael Monarch und des Songschreibers Mars Bonfire erzählt.

BORN TO BE WILD – THE STORY OF STEPPENWOLF führt uns vom kriegsgebeutelten Deutschland zu den Straßen der Arbeiterklasse in Toronto und nach Los Angeles, wo die Band zu Ruhm aufsteigt und dann abstürzt.

Mit den Steppenwolf-Mitgliedern John Kay, Nick St. Nicholas, Mars Bonfire, Michael Monarch, den Künstlern Alice Cooper, Taj Mahal, Cameron Crowe (ALMOST FAMOUS), Klaus Meine (Scorpions), Jello Biafra (Dead Kennedys), Dale Grover (The Melvins) und Bob Ezrin (Produzent von u. a. Kiss, Pink Floyd, Taylor Swift).

Hier geht's zur Kritik von Frank Schäfer in der jungen Welt.

In Kooperation mit dem Braunschweig International Film Festival.


DER SCHATTEN DES KOMMANDANTEN

So 11:00

Regie: Daniela Völker, GB 2024, 103 Min., FSK 12, Dokumentarfilm | 2. Woche

Die Dokumentation von Filmemacherin Daniela Völker erzählt die Geschichte von Rudolf Höß’ 87-jährigem Sohn Hans Jürgen Höss, der sich zum ersten Mal mit dem grausamen Vermächtnis seines Vaters auseinandersetzt.

Rudolf Höß war Kommandant des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz und verantwortlich für die Ermordung von mehr als einer Million Jüdinnen und Juden. Das Leben von Höß und seiner Familie wurde kürzlich in dem Oscar®-prämierten Film THE ZONE OF INTEREST dargestellt. Nun berichtet IM SCHATTEN DEN KOMMANDANTEN von den echten Menschen, die in Höß’ Todeslager gelebt haben.

Während Hans Jürgen Höss eine glückliche Kindheit in der Villa seiner Familie in Auschwitz verbrachte, kämpfte die jüdische Gefangene Anita Lasker-Wallfisch im Vernichtungslager ums Überleben. Im Mittelpunkt des Films steht der inspirierende historische Moment, in dem sich die beiden, acht Jahrzehnte später, von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen.

Der Film präsentiert Originalauszüge aus Rudolf Höß’ lange vergessener Autobiografie, die er kurz vor seiner Hinrichtung verfasste. Die darin enthaltenen Aussagen, dokumentiert durch den Täter persönlich, sind der ultimative Beweis dafür, was wirklich in Auschwitz geschah. Sie bilden somit ein bedeutsames Gegengewicht zur Leugnung und Ignoranz der Geschehnisse des Holocaust.

Der außergewöhnliche abendfüllende Dokumentarfilm beschäftigt sich mit der Beziehung einer Mutter zu ihrer Tochter, eines Vaters zu seinem Sohn und nicht zuletzt mit den langen Schatten, die Verbrechen auf nachfolgende Generationen werfen. Dabei wirft IM SCHATTEN DEN KOMMANDANTEN Fragen über Liebe, Schuld und Vergebung auf, erzählt letztlich aber auch eine dringend benötigte Geschichte von Hoffnung, Akzeptanz und Mitgefühl.

Hier geht's zur Besprechung.


TO THE MOON

tägl. 14:30

Regie: Greg Berlanti, US/UK 2024, 132 Min., FSK 6. Scarlett Johansson, Channing Tatum | 3. Woche

TO THE MOON mit Scarlett Johansson und Channing Tatum in den Hauptrollen ist eine scharfsinnige, unterhaltsame und stylishe Komödie, die vor dem Hintergrund des historischen Ereignisses der Apollo 11 Mondlandung der NASA spielt.

Als die Marketing-Wunderwaffe Kelly Jones (Scarlett Johansson) gerufen wird, um das öffentliche Image der NASA zu verbessern, fliegen die Funken nur so in alle Richtungen. Das macht die ohnehin schon schwierige Aufgabe des für den Raketenstart zuständigen Chefs Cole Davis (Channing Tatum) nicht gerade einfacher.

Als das Weiße Haus die Mission als zu wichtig zum Scheitern erklärt, bekommt Jones die Anweisung, eine Fake-Mondlandung als Backup zu inszenieren. Und der eigentliche Countdown beginnt…

Von Regisseur Greg Berlanti ("Love, Simon").

Das schöne, ungleiche Paar, der clevere Macher und die flirrende Managerin, erzeugt eine witzige Spannung. Der ganze Film lebt von einem ironisch-altmodischen Charme - eine fast wehmütige Erinnerung an die längst vergangene Zeit des technischen und gesellschaftlichen Optimismus.” (Knut Elstermann, RBB)


FÜHRER UND VERFÜHRER

tägl. 17:15

Regie: Joachim Lang, DE/SK 2023, 135 Min., FSK 12. Mit Robert Stadlober, Fritz Karl, Franziska Weisz | 3. Woche

Der Aufstieg Joseph Goebbels' als Propagandachef des Dritten Reichs, erzählt als Mischung aus Dokumentarfilm und fiktionalem Re-Enactment. Ein fundiert aufbereiteter Film, der seine schwierige Erzählperspektive klug und mit Feingefühl in den richtigen Kontext bettet. 

Joseph Goebbels war bei den Nationalsozialisten Reichspropagandaleiter unter Adolf Hitler. Er war es, der den Diktator als Führerfigur, als charismatischen Redner und scheinbaren Held inszenierte, er war es, der für die Wirkung der Bilder in allen Medien sorgte, der die Menschen in Deutschland manipulierte und der den antisemitischen Hass durch demagogische Reden befeuerte.

Über seine Zeit an der Seite Adolf Hitlers, im Zentrum der Nazi-Macht, führte Goebbels penibelst Tagebuch. Bis zu dem Tag, an dem er sich, seine Frau und seine sechs Kinder tötete – als letztes Opfer für eine größenwahnsinnige, menschenverachtende und machthungrige Idee, der Millionen von Menschen zum Opfer fielen.

FÜHRER UND VERFÜHRER arbeitet die Thematik des Aufstiegs des nationalsozialistischen Terrorregimes durch die Planung des Propagandaleiters Goebbels historisch genau, wissenschaftlich fundiert und mit klugem Gespür für Zwischentöne auf. Das macht ihn zu einem wichtigen Film zur rechten Zeit, der mahnt, aus dem, was geschehen ist, für die Gegenwart zu lernen. (Text: FBW)

Von Regisseur Joachim Lang ("Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm"), mit Robert Stadlober, Franziska Weisz u.a.

Deutsche Film- und Medienbewertung: Prädikat besonders wertvoll. 
Hier geht's zum Video-Statement der FBW-Jugend Filmjury.


KINDS OF KINDNESS

tägl. 20:00 (So + Mo in engl. OmU)

Regie: Giorgos Lanthimos, US/IE/UK 2024, 164 Min., FSK 16. Mit Emma Stone, Jesse Plemons, Willem Dafoe, Margaret Qualley, Hong Chau, Joe Alwyn, Mamoudou Athie, Hunter Schafer | 4. Woche

KINDS OF KINDNESS erzählt drei unterschiedliche Geschichten: Von einem getriebenen Mann, der versucht, die Kontrolle über sein Leben zu erlangen; von einem beunruhigten Polizisten, dessen auf See vermisste Frau nach ihrer Rückkehr ein anderer Mensch zu sein scheint; und von einer entschlossenen Frau, die jemanden finden muss, der dazu bestimmt ist, ein großer spiritueller Führer zu werden. 

"Zuschauer, die erst durch POOR THINGS auf Yorgos Lanthimos aufmerksam wurden und deswegen in seinen neuen Film gehen, könnten überrascht werden. Ob angenehm oder unangenehm, das ist die Frage, denn was Lanthomos in drei losen, aber doch komplex verbundenen Episoden erzählt, mag manche verstören und anwidern, andere überraschen, belustigen, inspirieren. So oder so ein seltsamer, sehr eigener Film." (programmkino.de)

Der neue Film von Giorgos Lanthimos (POOR THINGS, THE LOBSTER).

Filmfestspiele Cannes 2024: Jesse Plemons als bester Schauspieler ausgezeichnet.

Hier geht's zur Kritik.

Vorschau

Ab 1. August:

LIEBESBRIEFE AUS NIZZA

Als François auf dem Dachboden seines Hauses ein paar alte Liebesbriefe in die Hände fallen, fällt der pensionierte Offizier aus allen Wolken. Denn die wortreichen Ergüsse über den „vibrierenden Venushügel“ seiner Frau Annie stammen definitiv nicht von ihm. 

Dass die Briefe 40 Jahre alt sind und höchstens noch musealen Wert haben, ist ihm völlig egal. Polyamorie in seinem Haus? Undenkbar! Francois fordert Revanche, mobilisiert seine Beziehungen zum Geheimdienst und spürt den Casanova von einst an der Riviera auf.

Siegessicher reist er zusammen mit Annie ins sonnige Nizza. Sein attraktiver (und sehr athletischer) Rivale ist keineswegs unbewaffnet: Als Bonvivant und musikalischer Freigeist weiß sich Boris lässig zu verteidigen. Während Annie den Ausflug in die Vergangenheit und das nächtliche Nacktbaden mit ihrem neuen alten Kavalier immer mehr genießt, verrennt sich François in seine Rachepläne. Doch vielleicht geht es um mehr als nur verletzte Männerehre?

LIEBESBRIEFE AUS NIZZA ist eine umwerfende Sommerkomödie über eine so wilde wie wahnwitzige Vendetta an der Côte d'Azur. Mit herrlichen Pointen entfaltet Regisseur Ivan Calbérac („Frühstück bei Monsieur Henri“) eine grandiose und sehr romantische Screwball-Komödie über den dritten und den vierten Frühling im Leben. Eine Revanche à trois voller Situationskomik, die mit viel Humor zeigt, dass kein Alter vor frischer Verliebtheit und später Rache schützt.


DOK am Montag:

BERNHARD HOETGER - ZWISCHEN DEN WELTEN

Mo, 5.8., 19:00

Seine Bauwerke und Plastiken erregen heute noch Aufmerksamkeit, ihr Erschaffer ist jedoch nahezu vergessen: der Bildhauer und Architekt Bernhard Hoetger. Der 90minütige Kinofilm von Gabriele Rose erzählt das Schicksal dieses eigenwilligen Künstlers. Hoetger wird verkörpert von dem Schauspieler Moritz Führmann. An seiner Seite spielen unter anderem Florian Lukas als Heinrich Vogeler, Katharina Stark als Paula Modersohn-Becker und Ulrich Gebauer als Ludwig Roselius.

Am 4. Mai wäre Hoetger (1874–1949) 150 Jahre alt geworden. Ein Grund, dieses Jahr kunsthistorisch ins Zeichen des Künstlers zu stellen. Neben dem Film BERNHARD HOETGER – ZWISCHEN DEN WELTEN bietet eine Jubiläumsausstellung der Worpsweder Museen eine weitere Möglichkeit, dem Künstler und seinem Œuvre zu begegnen. Kinofilm und Ausstellungs-Ensemble ergänzen sich dabei wunderbar, sie versuchen, sich Hoetger, der zu seinen Lebzeiten ein gefeierter wie stark umstrittener Künstler war, auf ihre Weise zu nähern.

Hoetger zählt zur Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Mäzene kann er für sich gewinnen. So lässt Ludwig Roselius von ihm Teile der Bremer Böttcherstraße entwerfen. In Worpswede prägt er das Bild, das die Besucher heute mit dem Künstlerdorf verbinden.

Hoetger verschlägt es Mitte der 1920er Jahre auf einen ›nordischen‹ Weg. Trotz seiner völkischen Ideen lässt Adolf Hitler die Werke Hoetgers als ›entartet‹ einstufen. In dem Film kommen Experten*innen und historische Weggefährt*innen (von Schauspieler*innen dargestellt) zu Wort, deren Schilderungen auf Originalzitaten der historischen Personen beruhen. So vermischen sich fiktionale Elemente mit dokumentarischen Aufnahmen, Archivmaterialien und Kunstwerken. Es entsteht ein facettenreiches Bild des Malers, Bildhauers und Architekten Bernhard Hoetger.

In Kooperation mit dem Freundeskreis Bildender Künstler in Braunschweig e.V.


Ab 8. August:

THE DEAD DON'T HURT

Amerika, 1860: Kurz vor Beginn des Bürgerkriegs verlieben sich die emanzipierte Frankokanadierin Vivienne Le Coudy (Vicky Krieps) und der dänische Einwanderer Holger Olsen (Viggo Mortensen) ineinander.

In einer kleinen Stadt in Nevada wollen sie sich ein gemeinsames Leben aufbauen. Doch als der Krieg ausbricht, beschließt Holger, sich freiwillig zu melden und gegen die Sklavenhalter-Staaten zu kämpfen. Vivienne ist fortan in dem korrupten Ort auf sich allein gestellt. Neben den Machtspielen des Bürgermeisters Rudolph Schiller (Danny Huston) muss sie sich vor allem gegen die aufdringlichen Avancen des Ranchers Weston Jeffries (Solly McLeod) zur Wehr setzen. Als Holger von der Front zurückkehrt, sind er und Vivienne nicht mehr dieselben. Sie müssen sich neu kennenlernen, um wieder zueinander zu finden.

Mit seiner zweiten Regiearbeit nach FALLING aus dem Jahr 2020 ist Hollywoodstar Viggo Mortensen (GREEN BOOK, DER HERR DER RINGE) nach eigenem Drehbuch ein visuell beeindruckender und herausragender Film gelungen, ein überaus ungewöhnlicher Western, der sowohl episch als auch emotional ist, der eine tragische Liebesgeschichte wie auch die nuancierte Darstellung eines brutalen Konflikts zwischen Rache und Vergebung erzählt.

Es ist das Porträt einer leidenschaftlichen Frau, die entschlossen ist, in einer unversöhnlichen, von rücksichtslosen Männern beherrschten Welt für sich selbst einzustehen. Einmal mehr herausragend, glänzt Vicky Krieps (INGEBORG BACHMANN, CORSAGE) in der weiblichen Hauptrolle.

Seine umjubelte Weltpremiere feierte THE DEAD DON’T HURT beim Toronto International Film Festival.


EXTRA:

DIE ERMITTLUNG

So, 11.8., Matinée

Im Zentrum des Films von RP Kahl stehen ein Richter, ein Verteidiger und ein Ankläger, die im Rahmen der Verhandlung auf 28 Zeug*innen treffen, die von ihren Erlebnissen und Beobachtungen in Auschwitz berichten. Weitere 11 Zeug*innen der ehemaligen Lagerverwaltung sagen vor Gericht aus. Die 18 Angeklagten werden im Prozess mit Beschreibungen der Zeug*innen konfrontiert und sollen Stellung beziehen.

Das Theaterstück “Die Ermittlung” von Peter Weiss wurde 1965 uraufgeführt und hat bis heute nichts von seinem Schrecken verloren: Es basiert auf persönlichen Aufzeichnungen, Zeitungsartikeln und Protokollen des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses (1963 bis 1965). In unmissverständlich klarer Sprache von Peter Weiss zu einem lyrischen Klagegesang verdichtet und montiert, konfrontiert das Stück Täter und Opfer und lässt das Grauen in Auschwitz spürbar werden.

Nach einer intensiven, vierwöchigen Probenzeit haben 60 Schauspieler*innen (u.a. Rainer Bock, Clemens Schick, Bernhard Schütz, Arno Frisch, Thomas Dehler, Sabine Timoteo, Christiane Paul, Nicolette Krebitz) den Text von Peter Weiss für die Kinoleinwand zum Leben erweckt. An insgesamt fünf Drehtagen wurden die einzelnen Gesänge im Studio Berlin Adlershof mit einem ausgefeilten visuellen Konzept in nur einer Einstellung gedreht - eingefangen von insgesamt acht Kameras.

Der damalige hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer wollte mit dem Frankfurter Auschwitzprozess das gesamte System ‘Auschwitz’ der deutschen Öffentlichkeit vor Augen führen. Mit dem Film tritt RP Kahl, wie vorher schon Peter Weiss, in seine Fußstapfen.” (epd Film)

Hier geht's zur Kritik.


Ab 15. August:

GOODBYE JULIA

Die wohlhabende Nordsudanesin Mona verschuldet den Tod eines Mannes aus dem sudanesischen Süden. Seine Witwe Julia muss nun für ihr eigenes Überleben und das ihres Sohnes kämpfen. Geplagt von Schuld, nimmt Mona die beiden bei sich auf, ohne ihnen von ihrer Rolle an dem Tod des Mannes zu erzählen. Langsam beginnen sich die scheinbar ungleichen Frauen einander anzunähern.

Mohamed Kordofani erzählt in seinem preisgekrönten Langfilmdebüt eine feinfühlige Geschichte von Schuld und Sühne vor dem turbulenten Hintergrund der Spaltung des Landes.

GOODBYE JULIA kann bereits auf eine erstaunliche internationale Erfolgsgeschichte zurückblicken: Es ist der erste Film aus dem Sudan überhaupt, der es ins offizielle Programm der Filmfestspiele in Cannes geschafft hat. 

Dort gewann Regisseur Mohamed Kordofani direkt den Prix de la Liberté, und es folgten bis heute weitere 26 Preise und Auszeichnungen auf internationalen Filmfestivals. Der Sudan schickte den Film ins Rennen um die Oscar-Nominierung, und in Ägypten startete er an der Spitze der Kinocharts, um danach der erfolgreichste arabische Film in den ägyptischen Kinos, sowie ein großer Kinoerfolg in den Golfstaaten zu werden.

Am Schluß hat man eine Ahnung davon bekommen, was das eigentlich bedeutet: Bürgerkrieg.” (Bernhard Heckler, Süddeutsche Zeitung)


DOK am Montag:

PAOLO CONTE ALLA SCALA

Mo, 19.8., 19:00

Der charismatische italienische Liedermacher Paolo Conte ist live ein Erlebnis. Davon künden nicht nur ausverkaufte Konzerte in beinahe allen europäischen Konzerthallen, sondern auch erfolgreiche Liveaufnahmen, von denen viele zu Klassikern wurden.

Als sein diesjähriges Konzert am 19. Februar in der berühmten Mailänder Scala angekündigt wurde, war das für viele Italiener ein Skandal: der erste Pop-Musiker im vielleicht bedeutendsten Opernhaus der Welt! Eine Anerkennung der ikonischen Statur, die Paolo Conte erreicht hat. Mit seinem Instrumentalisten-Ensemble gab Conte ein Konzert mit einer speziell für diesen Anlass entworfenen Setlist.

Dieses außergewöhnliche und unwiederholbare Konzert ist zu einem Dokumentarfilm geworden, mit Aufnahmen, die die Vorbereitung der Show, die Proben, die Ankunft von Paolo Conte im Theater, Schnappschüsse des Soundchecks, sowie die Backstage zeigen.

Darüber hinaus erzählt uns Paolo Conte seine Geschichte und spricht über seine ganz besondere Beziehung zur Musik. Dieser Film ist auch eine Hommage an eine unwiederholbare Karriere und soll zu einem echten Zeugnis des musikalischen Vermächtnisses von Paolo Conte werden.


Ab 22. August:

MICHA DENKT GROSS

Es ist ein heißer, trockener Sommer in Klein-Schappleben. Selfmade-Unternehmer Micha (Charly Hübner) kehrt aus Berlin in das kleine Dorf seiner Kindheit nach Sachsen-Anhalt zurück. Im Gepäck hat der Game-Designer eine Idee, mehr noch: Eine Vision! Denn Micha denkt groß: Aus dem maroden ehemaligen Hotel seiner Eltern will er ein Luxushotel mit Wellness-Oase für gestresste Großstädter machen. 

Die zerstrittene Dorfgemeinschaft ist skeptisch, was Michas Vorstellungen in Bezug auf ihre Beteiligung an diesem waghalsigen Projekt angeht: Lediglich Michas Schulfreundin Tina (Jördis Triebel) und seine Partnerin Jenny (Natalia Ruzewiecz) lassen sich darauf ein, Michas ehrgeizigen Pläne weiterzuverfolgen. 

Die anhaltende Hitze, das versiegende Grundwasser und die mit Genuss verbreiteten Verschwörungstheorien des pensionierten Lehrers Bernd Schlüter (Jan Georg Schütte) tun das ihrige. Am Ende liegt das ganze Dorf auf dem Trockenen – und seine Bewohner*innen müssen lernen, dass sich die Zukunft von Klein-Schappleben nur gemeinsam gestalten lässt.

MICHA DENKT GROSS ist nach „Für immer Sommer 90“ das neueste Projekt des Erfolgsautoren- und Regieteams Lars Jessen (FRAKTUS, MITTAGSSTUNDE), Jan Georg Schütte und Charly Hübner. In ihrer herrlichen skurrilen Impro-Komödie verbinden die drei Filmemacher und Schauspieler Witz mit ernsten Themen.


DOK am Montag:

DAS LEERE GRAB

Mo, 26.8., 19:00

Bis heute lagern zehntausende menschliche Gebeine aus ehemaligen Kolonien in deutschen Museen. Bis heute ist unklar, wie sie identifiziert und zurückgeführt werden können. DAS LEERE GRAB folgt zwei Familien auf ihrer mühsamen Suche nach ihren Vorfahren: 

Im Süden Tansanias begibt sich der junge Anwalt John Mbano mit seiner Frau Cesilia auf die Spuren seines Urgroßvaters, der vor über 100 Jahren von der deutschen Kolonialarmee hingerichtet wurde. Der Schädel seines Ahnen wurde damals zu rassistischen „Forschungszwecken“ nach Deutschland gebracht; die Familie wird bis heute von diesem Schmerz heimgesucht. Ähnlich geht es Felix und Ernest Kaaya: Im Norden Tansanias kämpfen sie um die Rückführung der Gebeine ihres Vorfahren und begeben sich dafür in die Metropole Dar es Salaam. 

Beide Familien ringen mit dem Dickicht deutscher und tansanischer Bürokratie, erhalten aber auch Unterstützung von Aktivisten wie Mnyaka Sururu Mboro und Konradin Kunze, die in Deutschland Sichtbarkeit für das Thema schaffen. Mit deren Hilfe werden die Mbanos schließlich im Auswärtigen Amt in Berlin empfangen, und dann kommt sogar Bundespräsident Steinmeier in ihre Heimatstadt, um sich für das zugefügte Leid zu entschuldigen. Das Grab jedoch ist immer noch leer.

In ihrem Film erzählt das deutsch-tansanische Regieduo Agnes Lisa Wegner und Cece Mlay von den Spuren und Traumata, die die einstige deutsche Kolonialherrschaft in tansanischen Familien und Communities bis heute hinterlassen hat – und von der Stärke und Selbstermächtigung der Hinterbliebenen, die sich hartnäckig für eine vollständige Aufklärung einsetzen. 

DAS LEERE GRAB wirft Licht auf ein (auch filmisch) bisher kaum beleuchtetes Kapitel deutscher Geschichte und liefert damit einen wichtigen Beitrag zu der längst überfälligen Aufarbeitung deutscher Kolonialverbrechen.

In Kooperation mit Amo – Braunschweig Postkolonial e.V.


Ab 29. August:

DIE UNBEUGSAMEN 2 – GUTEN MORGEN, IHR SCHÖNEN! 

Mit seinem Dokumentarfilm-Hit DIE UNBEUGSAMEN setzte Regisseur Torsten Körner den Politikerinnen der Bonner Republik und ihrem Kampf um politische Teilhabe ein filmisches Denkmal – fast 200.000 Zuschauer.innen strömten in die Kinos. 

Nun richtet er mit der Fortsetzung DIE UNBEUGSAMEN 2 – GUTEN MORGEN, IHR SCHÖNEN! seinen Blick auf die andere Seite des Eisernen Vorhangs und zeichnet ein lebendiges Gruppenporträt ostdeutscher Frauen aus den verschiedensten Gesellschaftsbereichen der DDR. 

15 selbstbewusste Frauen erzählen, wie trotz gesetzlicher Gleichstellung und vergleichsweise hoher ökonomischer Unabhängigkeit auch in der DDR das Patriarchat regierte und schaffen damit ein kraftvolles Kaleidoskop der Geschlechterbeziehungen im Arbeiter- und Bauernstaat. Der Film bietet den beeindruckenden Lebensleistungen der ostdeutschen Frauen und ihrem Kampf um Chancengleichheit eine fesselnde Bühne.

Mit dabei: Brunhilde Hanke, langjährige Oberbürgermeisterin von Potsdam, die Landwirtin und „Heldin der Arbeit“ Solveig Leo, die DEFA-Regieassistentin Barbara Mädler, die Historikerin und Publizistin Annette Leo, die Malerin Doris Ziegler, die Verhaltensbiologin Marina Grasse, die Schriftstellerin Katja Lange-Müller, die Punkerin Gabriele Stötzer, die Friedensaktivistin Ulrike Poppe, die Schauspielerin Katrin Sass, die Schlagzeugerin Tina Powileit, die Metallurgin Katrin Seyfarth, die Comiczeichnerin Anke Feuchtenberger, die Zahnarzthelferin Kerstin Bienert und die Tochter und Nachlass-Verwalterin der Malerin Annemirl Bauer, Amrei Bauer.

Diese Frauen sprechen über die Doppelbelastung ihrer Mütter und Großmütter, sie erzählen von den eigenen Sorgen und Träumen, denen sie oft nur mit Tricks ein kleines Stück näherkommen konnten. Ergänzt mit zahlreichen Archiv-Aufnahmen rundet Torsten Körner die Zeitreise ab und öffnet, indem er die Zuschauer.innen zu Zeitzeug.innen macht, eine Tür für ein besseres Verständnis zwischen Ost und West. Eine cineastische Reise in ein Gestern, das ins Heute wirkt.


Ab 29. August:

SCHIRKOA: IN LIES WE TRUST

Der indische Animationsfilm SCHIRKOA: IN LIES WE TRUST erzählt von einer hochentwickelten, dystopischen Welt, in der die Menschen gezwungen sind, Papiertüten über dem Kopf zu tragen, um Konflikte zu vermeiden. 

Als Gerüchte über ein mythisches Land aufkommen, in dem die Menschen ohne die Papiertüten leben, die jede Individualität auslöschen, nehmen die Spannungen zu. Und doch kann der unwissende, anonyme Bürger 197A – neues Mitglied des herrschenden Rats – zufällig eine Revolution auslösen.

Der Animationskünstler und Regisseur Ishan Shukla über seinen Film: „SCHIRKOA: IN LIES WE TRUST ist eine metaphorische Reaktion auf die Welt, in der ich heute lebe – ein ständiger Konflikt zwischen zwei Dimensionen dieser Welt. Ich habe mir eine alternative Zeitlinie vorgestellt, in der die ganze Welt auf nur zwei Nationen konzentriert ist – ein Eklektizismus aus Kulturen, Identitäten und Sprachen."

Der visuell faszinierende Film wurde vollständig in Unreal Engine gedreht, einer Technologie, die Echtzeit-Rendering einsetzt, um bei der Produktion Zeit und Ressourcen zu sparen. Diese Technologie ermöglicht den Filmschaffenden eine große Kreativität und Flexibilität und hilft gleichzeitig, den CO2-Fußabdruck drastisch zu reduzieren. 

Die Hauptrollen sprechen Golshifteh Farahani, Asia Argento, SoKo, King Khan, Denzil Smith, John Sutton sowie Tibu Fortes und Shahbaz Sarwar. Weitere bekannte Gaststars sind Lav Diaz, Karan Johar, Shekhar Kapur, Anurag Kashyap, Piyush Mishra und Gaspar Noe.


DOK am Montag:

DIE LIEBE ZUM LEBEN

Mo, 2.9., 19:00 - Zu Gast: Regisseurin Annette Ortlieb

30.000 Deserteure wurden in Deutschland während des 2. Weltkriegs zum Tode verurteilt. Einer von ihnen ist Ludwig Baumann. Er überlebt Todesstrafe, KZ und Ostfront. Aber selbst nach dem Krieg behält die Todesstrafe ihre Gültigkeit.

Er kämpft 12 Jahre mit fast übermenschlichen Kräften auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen für die Aufhebung aller Strafen gegen Deserteure. Schließlich ist er erfolgreich: 2002 – fast 60 Jahre nach Kriegsende – werden die Todesurteile endlich aufgehoben.

Im Film erzählen Ludwig Baumann selbst, sowie die Unterstützerin und Freundin Ursula Prahm, der Historiker Detlef Garbe und die damalige Justizministerin Herta Däubler-Gmelin über ihre Begegnungen und den Kampf Ludwig Baumanns. Der Film gibt Einblick in die Tiefen der Nazi-Militär-Justiz, die ablehnende Haltung gegenüber Deserteuren in der Nachkriegszeit und die Langsamkeit von politischem Wandel, ein Wandel, den es ohne Ludwig Baumann nicht gegeben hätte. 

Ein beeindruckendes filmisches Porträt von Ludwig Baumann, und ein mutmachender Film in Zeiten, in denen die Herrschenden zum Zwecke der “Kriegstüchtigkeit” um jeden Preis hochrüsten, mobilmachen und die Militarisierung nach innen und nach außen vorantreiben.

In Kooperation mit dem Fiedenszentrum Braunschweig e.V.


VORPREMIERE:

TREASURE - FAMILIE IST EIN FREMDES LAND

Mi, 4.9., 18:30 - Produzent Fabian Gasmia zu Gast

Kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs reist die New Yorker Musik-Journalistin Ruth Rothwax (Lena Hunham) in Begleitung ihres Vaters Edek (Stephen Fry) nach Polen, um dem Vermächtnis ihrer jüdischen Familie auf den Grund zu gehen. Für Edek, einen Holocaust-Überlebenden, ist es die erste Reise zurück zu den Orten seiner Kindheit…

"Seit ‘Toni Erdmann’ hat man keine so himmlische Vater-Tochter-Beziehung mehr gesehen." (Die Welt)

"Das Wunderbare an diesem Film ist, dass er trotz des ernsten Themas Leichtigkeit bewahrt." (ARD TTT)

Mehr Informationen zum Film, siehe unten.

Regülärer Kinostart am 12. September.


Ab 5. September:

DIE IRONIE DES LEBENS

Edgar (67, Uwe Ochsenknecht) ist ein erfolgreicher Comedian, der sich in seiner Bühnenshow über das Älterwerden lustig macht: seine gescheiterte Ehe, eine nachlassende Libido, die sich rapide verschlechternde Gesundheit, allgemeine Nutzlosigkeit und den nahenden Tod. Doch kaum ist die Show vorbei, bleibt ein einsamer Mensch zurück, der seine leeren Abende mit Online-Shopping und Alkohol zu füllen versucht. 

Als ihn nach 25 Jahren seine Ex-Frau Eva (65, Corinna Harfouch) aufsucht, die unheilbar an Krebs erkrankt ist und sich nicht dagegen behandeln lassen möchte, beginnen die beiden, sich gegen jede Wahrscheinlichkeit wieder anzunähern. 

Eva entscheidet sich, Edgar auf seiner Comedy-Tour durch Deutschland zu begleiten. Eine Reise im Zeichen ihrer fortschreitenden Krankheit, die Edgar zurückbringt zu sich selbst und irgendwann sogar zu seinen entfremdeten Kindern. Und natürlich trotzdem ein wilder, lustiger und emotionaler Trip voller Sex, Drugs und Rock ’n’ Roll!

Das Alter birgt Herausforderungen. Obwohl die schwindende Fitness und kleine Gebrechen großzügig ignoriert werden, ist der körperliche Verfall kaum zu leugnen. Noch schwerer wiegen jedoch Rückblicke und Erinnerungen auf Entscheidungen, die zu wegweisenden Veränderungen im Leben führten. Was einst richtig erschien, kann sich mit zunehmendem Alter und aus neuen Blickwinkeln als Fehler eines Lebens erweisen. 

Drehbuchautor Oliver Ziegenbalg und Regisseur Markus Goller ("25 km/h") verpacken in ihrem emotionalen Liebesfilm DIE IRONIE DES LEBENS die Höhen und Tiefen des Lebens in eine wundervolle Geschichte über das Altern und späte Erkenntnisse.


DOK am Montag: 

WIR SIND SO FREI

Mo, 9.9., 19:00

Der G20 Gipfel im Juli 2017 in Hamburg war für die kapitalismuskritischen Bewegungen Europas Anlass des gemeinsamen Protests gegen diese Machtdemonstration der weltbeherrschenden Kräfte über alle politischen Differenzen hinweg.

Der Film begleitet in einer Langzeitbeobachtung Teilnehmer*innen der damaligen Proteste. Er zeigt, wie sie Opfer ungebremster Polizeigewalt und zeitweilig inhaftiert wurden und bis heute andauernder Strafverfolgung ausgesetzt werden. Dennoch kämpfen sie weiter gegen Grundrechtseinschränkungen und für eine freie Gesellschaft.

Neben G20 formieren sich in den endlosen Krisen aber auch neue Bewegungen. So organisieren sich migrantische Beschäftigte, um die Grundrechte, das Recht auf Streik, für gerechte Bezahlung und menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Geflüchtete Frauen organisieren sich in feministischen Zusammenschlüssen wie „NiNa Women in Action“ und „Women in Exile”.

Auf der anderen Seite formiert sich aber auch das kapitalistische System neu, was im Film am Beispiel des globalen Finanzdienstleisters Black Rock deutlich gemacht wird.

In der Zusammenschau aller Ebenen des Films entsteht ein umfassendes Bild davon, wie die Kräfte der privaten Aneignung von Reichtum und Macht unsere Lebens- und Arbeitsverhältnisse bestimmen.

In seinem vielschichtigen Panorama zeigt WIR SIND SO FREI aber auch das große Potential für die Überwindung dieses Zustandes bei allen, die in unterschiedlicher Weise von wachsender Armut, Lohnraub, Sozialabbau, Aufrüstung und den Folgen von Kriegswirtschaft betroffen sind.


Ab 12. September:

TREASURE - FAMILIE IST EIN FREMDES LAND

Mi, 4.9., 18:30, Vorpremiere Treasure, Produzent Fabian Gasmia zu Gast

Kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs reist die New Yorker Musik-Journalistin Ruth Rothwax (Lena Hunham) in Begleitung ihres Vaters Edek (Stephen Fry) nach Polen, um dem Vermächtnis ihrer jüdischen Familie auf den Grund zu gehen. Für Edek, einen Holocaust-Überlebenden, ist es die erste Reise zurück zu den Orten seiner Kindheit.

Während Ruth entschlossen ist, die Traumata ihrer Eltern besser zu verstehen, will der stets vergnügte Edek die Vergangenheit ruhen lassen. So sabotiert er Ruths Pläne und sorgt dabei für mehr als nur eine unfreiwillig komische Situation. In dieser erlebnisreichen Woche decken die beiden alte Familiengeheimnisse auf. Aus ihrer brüchigen Beziehung wächst Liebe und tiefes Verständnis.

Mit der Verfilmung des Schlüsselromans „Zu viele Männer“ von Bestseller-Autorin Lily Brett legt die deutsche Filmemacherin und Drehbuchautorin Julia von Heinz (HANNAS REISE, UND MORGEN DIE GANZE WELT) ihre bislang ambitionierteste Arbeit vor. In den Hauptrollen brillieren die mit der Kult-Serie „Girls“ bekanntgewordene Lena Dunham sowie der gefeierte britische Ausnahmekünstler Stephen Fry („The Dropout“, OSCAR WILDE).

Durch die Auseinandersetzung mit der erschütternden Vergangenheit ihrer Familie findet das charismatische Vater-Tochter-Duo im Laufe ihrer Reise wieder zueinander. Julia von Heinz inszeniert diese bewegende Familiengeschichte feinfühlig und mit warmem Humor.

Nach seiner Weltpremiere im Rahmen der diesjährigen 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin wird TREASURE – FAMILIE IST EIN FREMDES LAND seine US-Premiere auf dem Tribeca Film Festival in New York feiern. Auf dem 33. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern Anfang Mai gewann TREASURE sowohl den Publikumspreis als auch den NDR-Regiepreis.

Hier geht's zur Besprechung.

Ausgezeichnet mit dem Friedenspreis des Deutschen Films.


Ab 19. September:

THE SUBSTANCE

Elisabeth Sparkle (Demi Moore) ist eine Schauspielerin, die ihre besten Jahre bereits hinter sich hat. Nachdem sie von einem sexistischen Produzenten gefeuert wird und aufgrund ihres Alters keine Rollen mehr bekommt, gerät sie in eine Abwärtsspirale der Verzweiflung. 

Bis zu jenem schicksalhaften Autounfall, der sie zu einer mysteriösen Firma führt, die ihr eine rätselhafte Substanz anbietet, die angeblich dafür sorgt, dass man zu einer besseren Version seiner selbst wird. Wird Elisabeth der Versuchung nachgeben?

Eine super-stylische Body-Horror-Satire, die nicht nur Biss hat, sondern auch unglaublich viel Spaß macht. Ein absolut einzigartiger Trip von einem Film, den wirklich jeder Fan von Genrekino miterlebt haben muss.” (Filmstarts.de) 

Coralie Fargeat, die mit ‘Revenge’ das Genrepublikum eroberte, ist mit ihrem neuen Film ‘The Substance’ in den Wettbewerb in Cannes aufgerückt. Der Mix aus Splatter Movie und Satire um Schönheits- und Jugendwahn ist ein schräger, auch grotesker Spaß.” (blickpunkt: film)

Filmfestival Cannes 2024: Auszeichnung für das beste Drehbuch.


CINEMA! ITALIA!

19.9.-25.9.2024

Auch dieses Jahr zeigen wir wieder eine ganze Woche lang italienische Filme:
Cinema! Italia!

In Kooperation mit ital-lingua und der Deutsch-italienischen Kulturgesellschaft präsentieren wir im Universum Filmtheater, für alle die, die der italienischen Sprache mächtig sind oder ihre italienischen Kenntnisse aufbessern möchten, fünf neue italienische Filme und den Klassiker GIUGLIETTA DEGLI SPIRITI von Federico Fellini (1965) in Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

Das Filmprogramm:

COME PECORE AI MEZZO DI LUPI / SCHAF UNTER WÖLFEN von Lyda Patitucci

DIECI MINUTI / ZEHN MINUTEN von Maria Sole Tognazzi

PRIMADONNA / DAS MÄDCHEN VON MORGEN von Marta Savina

ROMEO È GIULIA / ROMEO IST JULIA von Giovanni Veronesi

VOLARE / FLIEGEN von Margherita Buy

GIUGLIETTA DEGLI SPIRITI / JULIA UND DIE GEISTER von Federico Fellini


DOK am Montag:

PATROL 

Mo, 23.9., 19:00

Der Dokumentarfilm PATROL begleitet Gemeinschaften an der Front eines sich verschärfenden Umweltkonflikts in Nicaragua. Gemeinsam kämpfen die indigenen Rama im Bündnis mit den afro-stämmigen Kriol darum, illegale Viehzüchter daran zu hindern, die unberührten Regenwälder des Indio Maíz Biological Reserve zu zerstören.

Armando John, ein ruhiger, aber mutiger junger Mann, Margarito, ein philosophischer Vater von sechs Kindern, und Rupert Allen Clair Duncan, einer der bekanntesten Anführer des Territoriums, sind Teil einer Ranger-Truppe. Sie haben sich mit Christopher Jordan, einem amerikanischen Naturschützer, zusammengetan.

Christopher kam in das Indio-Maíz-Reservat, um zu studieren, wie lokale Kulturen mit der Tierwelt interagieren, und verliebte sich schnell in die Großzügigkeit der Rama und Kriol und die unglaubliche Schönheit des Reservats.

In die Erzählung eingeflochten ist die Geschichte von Carmen und Chacalin – illegalen Viehzüchtern, die tief in den Dschungel vorgedrungen sind. Sie haben ein großes Stück Land abgeholzt, um Vieh anzusiedeln, und helfen anderen Familien bei der Invasion des Reservats. Während einer Expedition zur Bekämpfung illegaler Viehzüchter entdecken die Rangers tief in ihrem Territorium eine große Rinderfarm. Ein unbekannter, aber wohlhabender Viehzüchter hat 400 Hektar Wald abgeholzt und 80 junge Bullen einquartiert, alle mit Ohrmarken und Brandzeichen. Gemeinsam mit verdeckten nicaraguanischen Journalisten entdecken Rama und Kriol die Identität des Viehzüchters – und seine Verbindung zur Regierung – und starten eine koordinierte Kampagne, um ihn zu entfernen.

In Kooperation mit dem Deutsch-Nicaraguanischen Freundschaftsverein - Enrique Schmidt e.V.


Ab 26. September:

DIE FOTOGRAFIN (engl.: LEE)

Als Anthony Penrose (Josh O'Connor) auf dem Dachboden seines Elternhauses längst vergessenen Fotografien seiner Mutter Lee Miller (Kate Winslet) entdeckt, beginnt er sich mit ihrer Vergangenheit zu beschäftigen. Je mehr er in ihr Leben eintaucht, desto klarer wird ihm, wie außergewöhnlich dieses war:

Lee Miller war nicht nur Cover-Model, Man Ray-Muse und Fotografin, sondern vor allem eine leidenschaftliche und willensstarke Frau, die die Erwartungen und Regeln ihrer Zeit immer wieder hinterfragte. Während des Zweiten Weltkrieges überzeugte sie die Chefredakteurin der britischen Vogue (Andrea Riseborough) von Modeaufnahmen mitten im zerstörten London und ging schließlich als Kriegsberichterstatterin und Fotoreporterin an die Front nach Frankreich.

Gemeinsam mit ihrem engen Freund und Kollegen David E. Scherman (Andy Samberg) gehörte Lee Miller zu den ersten, die in Deutschland am Tag der Befreiung der Lager Buchenwald und Dachau die Verbrechen der Nazis fotografisch dokumentierten. Nach dem Krieg will niemand ihre Zeugnisse des Grauens veröffentlichen. Traumatisiert und enttäuscht zerstört sie die Negative und verbannt die Fotografien auf ihren Dachboden - die Erinnerungen an das Erlebte werden sie jedoch nie mehr loslassen...


EXTRA: 

DAS LAND DER TAUSEND WEINE

So, 29.9., Matinée

Wer die Faszination Wein verstehen möchte, ist in der spanischen Rioja am perfekten Ort. Seit dem Römischen Reich leben und arbeiten die Menschen hier im Einklang mit der Natur inmitten der Weinberge. DAS LAND DER TAUSEND WEINE begleitet sie und zeigt die vielfältigen Lebensweisen, die sich in ihren Weinen widerspiegeln. 

Regisseur und Kulturhistoriker José Luis López-Linares erzählt von Winzern, deren Familien seit Jahrhunderten die Weinberge kultivieren, vom Frauenkollektiv, das sich um solidarische Wege der Produktion und Vermarktung bemüht und vom Sternekoch, der nach der perfekten Verbindung zwischen Essen und Trinken sucht. 

Sie alle haben sich mit Leib und Seele dem Wein verschrieben und gewähren einen seltenen Einblick in seine so einmalige wie universelle Kulturgeschichte. Zwischen liebevoll aufrechterhaltenen Handwerkstraditionen und wahrer Weinkennerschaft entsteht eine filmische Liebeserklärung an eine einmalige Genusskultur, die untrennbar mit der Geschichte des Menschen verbunden ist.

In sonnigen, mediterranen Farben verfolgt DAS LAND DER TAUSEND WEINE den Weg von der Traube bis ins Glas, von der Antike bis in die Gegenwart und porträtiert eine elementare Kulturtechnik. Ein Dokumentarfilm, wie er sinnlicher nicht sein könnte und der uns eine zweitausendjährige Geschichte in einem einzigen Schluck Wein nachschmecken lässt.


DOK am Montag:

PETRA KELLY – ACT NOW! 

Mo, 30.9., 19:00

Eine Kämpferin für den Frieden ohne Respekt vor Konventionen, eine Aktivistin für den Schutz der Umwelt, die ihrer Zeit weit voraus war.

Petra Kelly glaubte daran, dass man als einzelner Mensch die Welt verändern kann. Auf dem Höhepunkt des Rüstungswettlaufs zwischen Ost und West zu Beginn der 1980er Jahre brachte sie Hunderttausende auf die Straße, um gegen die Stationierung von Atomraketen auf westdeutschem Boden zu protestieren. Petra Kelly wurde nicht nur als Mitbegründerin der Grünen und als deren Star berühmt, sondern auch als eine Frau, die in der Lage war, eine neue, weltverändernde Politik zu begründen und es mit zwei Supermächten aufzunehmen. 

Sie wurde zur Symbolfigur der Friedensbewegung in Europa und war dabei sowohl im Austausch mit ostdeutschen Bürgerrechtlern wie Wolf Biermann als auch mit internationalen Mitstreiter:innen wie Joan Baez oder dem Dalai Lama. Bereits vor 40 Jahren forderte sie unerbittlich die radikale Transformation der Gesellschaft. Dabei waren Umwelt-, Friedens- und Menschenrechtsfragen für sie gleichbedeutend.

Es gilt, mit PETRA KELLY – ACT NOW! eine politische Aktivistin wiederzuentdecken, die in ihrem Kampf für Frauenrechte und Klimaschutz und ihrer internationalen Ausrichtung und Vernetzung eine Ausnahmeerscheinung war. Ihrer Zeit weit voraus und heute ein Vorbild für viele junge Menschen, die zur Rettung unseres Planeten auch außerhalb des Politikbetriebes ihr Recht auf bürgerschaftliches Engagement in Anspruch nehmen. Wäre Kelly heute noch Mitglied der bellizistischen Grünen? Sicher nicht.

Wenn wir mit unserem zivilen Ungehorsam Gesetze überschreiten, dann ist es deswegen, weil wir mit einem höheren Gesetz, dem Gesetz des Gewissens rechnen, und weil wir auch wissen, dass eine Macht des Staates nicht absolut ist und deswegen ist der zivile Ungehorsam unsere Antwort.“ Petra Kelly im Bundestag.


EXTRA:

MAURITIUS - DIE FERNWEHMACHER UNTERWEGS IM TROPENPARADIES

So, 6.10., 20:00

Zu dieser exklusiven Live-Film-Premiere werden die Filmemacher Silke Schranz und Christian Wüstenberg persönlich im Kino anwesend sein und live von ihren Erlebnissen und Reiseabenteuern auf Mauritius erzählen. Nach ihren Filmen über Südafrika, Australien und "Die Nordsee von oben" sind sie jetzt erneut zu Gast - im Gepäck spannende Geschichten von Mauritius und bildgewaltiges Filmmaterial für die große Kinoleinwand.

"Unser Ziel war es, die Essenz von Mauritius auf die Kinoleinwand zu bringen - nicht nur die majestätische Natur und die malerischen Strände, sondern auch die kulturelle Vielfalt und die warmherzigen Begegnungen mit den Menschen auf Mauritius", sagt Silke Schranz. 

Die Zuschauerinnen und Zuschauer haben bei uns im Kino die Gelegenheit, die beiden Fernwehmacher hautnah zu erleben und sie bei ihrer filmischen Reise auf der Kinoleinwand zu begleiten, wenn sie mit leuchtenden Augen von ihrer Reise erzählen, Tipps geben und im Anschluss an den Film gerne die Fragen des Kinopublikums beantworten.

Karten für das Live-Film-Event gibt es ab sofort für 19 € im Vorverkauf. Wir erwarten ein hohes Zuschauerinteresse und empfehlen daher, Lieblingsplätze im Vorverkauf zu sichern.


DOK am Montag:

HAUSNUMMER NULL

Mo, 7.10., 19:00

Lilith Kugler begleitet in dieser Langzeitdokumentation den jungen Obdachlosen Chris, der seine Drogensucht in den Griff bekommen will, um in ein neues Leben zu starten.

Als die Regisseurin Lilith Kugler zum Filmstudium nach Berlin kommt, ist der obdachlose Chris der Erste, der sie willkommen heißt. Chris lebt gemeinsam mit seinem Kumpel Alex an einer S-Bahn Station im Zentrum der Hauptstadt, umsorgt von der gesamten Nachbarschaft. Doch er ist suchtkrank und schafft es nicht, sich aus dem Teufelskreis zu befreien. 

Als es ihm schlechter und schlechter geht und er nur knapp dem Tod entkommt, beschließt er, dass er weg muss von der Straße und weg vom Heroin. Aber wohin? Wie kann ein junger Mann in unserer Gesellschaft seinen Platz finden, obwohl er seit Kindesalter nie irgendwo hingepasst hat – oder passen wollte?

Ausgezeichnet als Bester Dokumentarfilm und für Beste Bildgestaltung auf dem 33. FILMKUNSTFEST Mecklenburg-Vorpommern.


Ab 17. Oktober:

IN LIEBE, EURE HILDE

Berlin 1942. Hilde ist verliebt. In Hans. In ihrer Leidenschaft vergessen die beiden oft Krieg und Gefahr. Dann sind sie nur zwei junge Menschen am Beginn ihres Lebens. Hilde bewundert den Mut ihres Liebsten. Er bewegt sich in Widerstandskreisen. 

Sie selbst ist eher ängstlich, beteiligt sich aber immer beherzter an den Aktionen einer Gruppe, die man später die „Rote Kapelle“ nennen wird. Es ist der schönste Sommer ihres Lebens. Als er sich neigt, werden alle verhaftet. Und Hilde ist im achten Monat schwanger. Im Gefängnis bringt sie ihren Sohn zur Welt und entwickelt eine Kraft, die ihr niemand zugetraut hätte.

IN LIEBE, EURE HILDE ist die achte gemeinsame Arbeit von Regisseur Andreas Dresen und Drehbuchautorin Laila Stieler. IN LIEBE, EURE HILDE basiert auf der wahren Geschichte von Hilde und Hans Coppi, die in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurden. Insgesamt wurden zwischen 1942 und 1943 mehr als 50 Mitglieder der „Roten Kapelle“ ermordet. Der Film erzählt eine nahezu zeitlose, wuchtige Liebesgeschichte über Anstand und Widerstand, Intuition und zivile Courage, Würde und Angst.

Das Drama berührt durch die kompromisslose Nähe zu seiner weiblichen Hauptfigur – radikal und ohne Pathos spielt Liv Lisa Fries (BABYLON BERLIN) Hilde Coppi als starke, stille Heldin. An ihrer Seite ist Johannes Hegemann (Thalia Theater Hamburg) in seinem Leinwanddebüt als Hans Coppi zu sehen. 

Filmgespräch mit Kerstin Vogt und Karsten Visarius (Jury der Evang. Filmarbeit) am Montag, 21.10. um 19:00

In Kooperation mit der Evangelischen Akademie Abt Jerusalem.


Ab 24. Oktober:


MÜNTER & KANDINSKY

Es ist die bewegende Geschichte einer dramatischen Liebe und zugleich ein Dokument epochaler Kunst: Anfang des 20. Jahrhunderts lebt und malt die gebürtige Berlinerin Gabriele Münter gemeinsam mit ihrer großen Liebe, dem Russen Wassily Kandinsky, im bayerischen Murnau am Staffelsee. Die Provinz wird zum Ausgangspunkt eines künstlerischen Aufbruchs in die Moderne, der Malerei und Kunstverständnis revolutioniert und die lockere Künstlerbewegung Der Blaue Reiter hervorbringt. 


Atmosphärisch dicht zeichnet der Film die Lebens- und Liebesgeschichte von Münter und Kandinsky nach: Die junge Malschülerin, die sich in den knapp elf Jahre älteren Lehrer verliebt. Ihr gemeinsames Leben auf Reisen und im Blauen Land, das zur Inspirationsquelle ihrer Malerei wird und sie zu Pionieren ihrer Zeit macht. Ihre künstlerisch produktive, aber privat eher fatale Verbindung, die Münter immer mehr verzweifeln und Kandinsky immer missmutiger werden lässt.


MÜNTER & KANDINSKY porträtiert als erster Kinospielfilm detailgetreu die gemeinsamen Jahre der beiden hochbegabten Persönlichkeiten, die Entstehung des Blauen Reiter und lässt die Schwabinger Bohème kurz nach der Jahrhundertwende wieder aufleben.


DOK am Montag:

HINTER GUTEN TÜREN

Mo, 28.10., 19:00

Dies ist die Geschichte zweier Geschwister im westdeutschen Wirtschaftswunderland der 60er Jahre. Ihre Eltern liebten und förderten sie. Aber die Eltern übten auch rohe Gewalt aus: Die Kinder wurden geschlagen, sogar auf Wunden. Sie wurden geohrfeigt, wenn sie hinfielen. Manchmal grundlos. Für die Eltern war dies kein Widerspruch. Sie behaupteten, ihre Kinder zu lieben, und die Kinder glaubten es.

Die beiden Kinder sind die Regisseurin Julia Beerhold und ihr Bruder. Der Film dokumentiert die Geschichte der Familie sowie den Versuch, über etwas zu sprechen, das man normalerweise verschweigt: Die Misshandlung der eigenen Kinder. Ein Film über Schuld, Vergebung – und die Sehnsucht nach Familie.

"Eine Anklage ist der Film dennoch nicht, sondern der Versuch, zu verstehen. Ihre subjektive Perspektive thematisiert die Filmemacherin mehrfach, hinterfragt die Entscheidung, ihre Familiengeschichte öffentlich auszustellen. 

Immer wieder klopft sie die eigenen Erinnerungen auf ihre Plausibilität ab, gibt zu, ihre Eltern noch immer zu lieben, und offenbart, wie sie selbst früh gewalttätig wurde. Ihr Film gibt keine abschließenden Antworten, zeigt aber auf, wie fragmentiert, selektiv, brüchig und auch trügerisch Erinnerungen sein können. 

Und wie unterschiedlich Menschen mit erlittenen Traumata zurechtkommen, sie aufarbeiten oder ihr Leben lang verdrängen." (epd Film)


Ab 31. Oktober:

ANORA

Der neue Film von Regisseur Sean Baker (THE FLORIDA PROJECT).

Anora (Mikey Madison) ist Sexarbeiterin und lernt eines Tages den Sohn eines russischen Oligarchen kennen und lieben. Die beiden heiraten gegen den Willen seiner Familie. Als seine Eltern davon erfahren, schicken sie den beiden ein ungewöhnliches Trio - bestehend aus einem Priester und zwei Schlägern - auf den Hals, das dafür sorgen soll, dass die Ehe annulliert wird.

Gewinner der Goldenen Palme als Bester Film, Cannes 2024.


EXTRA:

NACKT UNTER WÖLFEN

So, 3.11. (voraussichtlich gegen 11 Uhr)

Wenige Wochen vor der Befreiung kommt der Pole Jankowski mit einem Transport ins KZ Buchenwald. Er trägt einen Koffer bei sich, den er nicht aus der Hand geben will. Die in der Effektenkammer arbeitenden Häftlinge Pippig und Höfel erschrecken zutiefst, als sie ein Kind in dem Koffer entdecken. Das Kind im Lager zu verbergen, ist nicht nur äußerst schwierig, es gefährdet auch die Arbeit der illegalen Widerstandsgruppe.

Nachdem das Kind mehrere Tage in der Effektenkammer versteckt wurde, entscheidet der Leiter der illegalen KP-Organisation schweren Herzens, den Polen und das Kind mit dem nächsten Transport ins Vernichtungslager zu schicken. 

Der Lagerälteste, Walter Krämer, läßt es jedoch nicht zu, und er findet viele Helfer, die mit Mut und Einfallsreichtum der SS die Stirn bieten und der Menschlichkeit zu einem Sieg verhelfen. Es gelingt ihnen, das Kind zu retten. (Quelle: Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. DEFA-Spielfilme 1946-1992)

in Kooperation mit VVN-BdA, Kreisvereinigung Braunschweig.


DOK am Montag:

TOGOLAND PROJEKTIONEN

Mo, 2.12., 19:00

Stummfilm-Pionier und „Afrikaforscher“ Hans Schomburgk drehte um 1910 in der einstigen deutschen „Musterkolonie“ Togo kitschige, vom kolonialen Blick geprägte Abenteuer- und Dokumentarfilme. 

Mehr als 100 Jahre später begibt sich Regisseur Jürgen Ellinghaus mit einem mobilen Kino an die Originaldrehorte der Filme, um zusammen mit den togolesischen Zuschauer*innen den historischen Kontext der Filmbilder und die Auswirkungen des Kolonialismus zu ergründen.

Was zeigen die Filme, was verschweigen sie über „Togoland“, das seinerzeit als „Musterkolonie“ des Deutschen Reiches gepriesen wurde?

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