Universum Newsletter | 26.08.2024
 

NEU: DIE UNBEUGSAMEN 2 – GUTEN MORGEN, IHR SCHÖNEN! 

tägl. 19:00 (Mo + Mi 18:45)

Mit der Dokumentation DIE UNBEUGSAMEN 2 – GUTEN MORGEN, IHR SCHÖNEN! zeichnet Regisseur Torsten Körner ein lebendiges Gruppenporträt ostdeutscher Frauen aus den verschiedensten Gesellschaftsbereichen der DDR. 

15 selbstbewusste Frauen erzählen, wie trotz gesetzlicher Gleichstellung und vergleichsweise hoher ökonomischer Unabhängigkeit auch in der DDR das Patriarchat regierte und schaffen damit ein kraftvolles Kaleidoskop der Geschlechterbeziehungen im Arbeiter- und Bauernstaat.


NEU: SCHIRKOA: IN LIES WE TRUST

tägl. 21:15

Der indische Animationsfilm SCHIRKOA: IN LIES WE TRUST von Ishan Shukla erzählt von einem dystopischen Staat, in dem die Bürger gezwungen sind, Papiertüten über dem Kopf zu tragen, um jede Individualität auszulöschen. 

Auch der unauffällige Mitläufer 197A hat sich damit arrangiert, während seine Geliebte das Land verlassen will. Als 197A auf eine mysteriöse Aufständische trifft, gerät sein Glaube an das System ins Wanken. Meisterlich animierte Dystopie in der Tradition von „1984“.


DOK am Montag, 2.9., 19:00

DIE LIEBE ZUM LEBEN

30.000 Soldaten wurden in Nazi-Deutschland während des 2. Weltkriegs zum Tode verurteilt, weil sie desertierten. Einer von ihnen ist Ludwig Baumann. Er überlebt Todesstrafe, KZ und Ostfront. Aber nach dem Krieg behalten die Todesstrafen in der BRD ihre Gültigkeit. 

Baumann kämpft lange Jahre für die Aufhebung aller Strafen gegen Deserteure. Erst 2002, 57 Jahre nach Kriegsende, werden die Todesurteile gegen erhebliche Widerstände der CDU endlich aufgehoben.

Ein mutmachender Film über vorbildliche Menschen in Zeiten von Aufrüstung, Mobilmachung und Militarisierung im wiedervereinigten Deutschland.

In Kooperation mit dem Friedenszentrum Braunschweig e.V.


VORPREMIERE: Mi, 4.9., 18:30

TREASURE - FAMILIE IST EIN FREMDES LAND

 Zu Gast: Produzent Fabian Gasmia

Kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs reist die New Yorker Musik-Journalistin Ruth Rothwax (Lena Hunham) in Begleitung ihres Vaters Edek (Stephen Fry) nach Polen, um dem Vermächtnis ihrer jüdischen Familie auf den Grund zu gehen. Für Edek, einen Holocaust-Überlebenden, ist es die erste Reise zu den Orten seiner Kindheit.

Regisseurin Julia von Heinz inszeniert die bewegende Familiengeschichte feinfühlig und mit warmem Humor.

33. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern: Publikumspreis und NDR-Regiepreis.

Feiern im Kinobistro "Abspann"

Sie möchten das Kinobistro "Abspann" für Ihre private Feier mieten? Ob Geburtstage, Weihnachtsfeiern, Empfänge oder ähnliche Veranstaltungen - unser gemütliches Kinobistro bietet Ihnen Platz für bis zu 50 Personen. Individuelles Catering (z.B. selbstgemachte Quiches, Kuchen, Salate, Antipasti) und Filme liefern wir auf Wunsch gern dazu.

Eine beliebte Kombination für eine Feierlichkeit: Kinosaal mieten für einen Wunschfilm + Sektempfang + Catering im "Abspann".

Richten Sie Ihre Anfrage gern an:

Michael Werner: abspann@universum-filmtheater.de

 

Unser Programm vom 29.08.-04.09.2024

NEU:

DIE UNBEUGSAMEN 2 – GUTEN MORGEN, IHR SCHÖNEN! 

tägl. 19:00 (Mo + Mi 18:45)

Regie: Torsten Körner, DE 2024, 104 Min., Dokumentarfilm, FSK 6

Mit seinem Dokumentarfilm-Hit DIE UNBEUGSAMEN setzte Regisseur Torsten Körner den Politikerinnen der Bonner Republik und ihrem Kampf um politische Teilhabe ein filmisches Denkmal – fast 200.000 Zuschauer.innen strömten in die Kinos. 

Nun richtet er mit der Fortsetzung DIE UNBEUGSAMEN 2 – GUTEN MORGEN, IHR SCHÖNEN! seinen Blick auf die andere Seite des Eisernen Vorhangs und zeichnet ein lebendiges Gruppenporträt ostdeutscher Frauen aus den verschiedensten Gesellschaftsbereichen der DDR. 

15 selbstbewusste Frauen erzählen, wie trotz gesetzlicher Gleichstellung und vergleichsweise hoher ökonomischer Unabhängigkeit auch in der DDR das Patriarchat regierte und schaffen damit ein kraftvolles Kaleidoskop der Geschlechterbeziehungen im Arbeiter- und Bauernstaat. Der Film bietet den beeindruckenden Lebensleistungen der ostdeutschen Frauen und ihrem Kampf um Chancengleichheit eine fesselnde Bühne.

Mit dabei: Brunhilde Hanke, langjährige Oberbürgermeisterin von Potsdam, die Landwirtin und „Heldin der Arbeit“ Solveig Leo, die DEFA-Regieassistentin Barbara Mädler, die Historikerin und Publizistin Annette Leo, die Malerin Doris Ziegler, die Verhaltensbiologin Marina Grasse, die Schriftstellerin Katja Lange-Müller, die Punkerin Gabriele Stötzer, die Friedensaktivistin Ulrike Poppe, die Schauspielerin Katrin Sass, die Schlagzeugerin Tina Powileit, die Metallurgin Katrin Seyfarth, die Comiczeichnerin Anke Feuchtenberger, die Zahnarzthelferin Kerstin Bienert und die Tochter und Nachlass-Verwalterin der Malerin Annemirl Bauer, Amrei Bauer.

Diese Frauen sprechen über die Doppelbelastung ihrer Mütter und Großmütter, sie erzählen von den eigenen Sorgen und Träumen, denen sie oft nur mit Tricks ein kleines Stück näherkommen konnten. 

Ergänzt mit zahlreichen Archiv-Aufnahmen rundet Torsten Körner die Zeitreise ab und öffnet, indem er die Zuschauerinnen zu Zeitzeuginnen macht, eine Tür für ein besseres Verständnis zwischen Ost und West. Eine cineastische Reise in ein Gestern, das ins Heute wirkt.

Hier geht's zur Kritik.


NEU:

SCHIRKOA: IN LIES WE TRUST

tägl. 21:15

Regie: Ishan Shukla, IN/FR/DE 2024, 103 Min., FSK 16

Der indische Animationsfilm SCHIRKOA: IN LIES WE TRUST erzählt von einer hochentwickelten, dystopischen Welt, in der die Menschen gezwungen sind, Papiertüten über dem Kopf zu tragen, um Konflikte zu vermeiden. 

Als Gerüchte über ein mythisches Land aufkommen, in dem die Menschen ihre Individualität ausleben können, nehmen die Spannungen zu. Und doch kann der unwissende, anonyme Bürger 197A – neues Mitglied des herrschenden Rats – zufällig eine Revolution auslösen.

Der Animationskünstler und Regisseur Ishan Shukla über seinen Film: „SCHIRKOA: IN LIES WE TRUST ist eine metaphorische Reaktion auf die Welt, in der ich heute lebe – ein ständiger Konflikt zwischen zwei Dimensionen dieser Welt. Ich habe mir eine alternative Zeitlinie vorgestellt, in der die ganze Welt auf nur zwei Nationen konzentriert ist – ein Eklektizismus aus Kulturen, Identitäten und Sprachen."

Der visuell faszinierende Film wurde vollständig in Unreal Engine gedreht, einer Technologie, die Echtzeit-Rendering einsetzt, um bei der Produktion Zeit und Ressourcen zu sparen. Diese Technologie ermöglicht den Filmschaffenden eine große Kreativität und Flexibilität und hilft gleichzeitig, den CO2-Fußabdruck drastisch zu reduzieren. 

Die Hauptrollen sprechen Golshifteh Farahani, Asia Argento, SoKo, King Khan, Denzil Smith, John Sutton sowie Tibu Fortes und Shahbaz Sarwar. Weitere bekannte Gaststars sind Lav Diaz, Karan Johar, Shekhar Kapur, Anurag Kashyap, Piyush Mishra und Gaspar Noe.

Hier geht's zur Kritik.


DOK am Montag:

DIE LIEBE ZUM LEBEN

Mo, 2.9., 19:00

Regie: Annette Ortlieb, DE 2023, 63 MIn.

30.000 Soldaten wurden in Nazi-Deutschland während des 2. Weltkriegs zum Tode verurteilt, weil sie desertierten. Einer von ihnen ist Ludwig Baumann. Er überlebt Todesstrafe, KZ und Ostfront. Aber nach dem Krieg behalten die Todesstrafen in der BRD ihre Gültigkeit. 

Baumann kämpft lange Jahre mit fast übermenschlichen Kräften auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen für die Aufhebung aller Strafen gegen Deserteure. Erst 2002, 57 Jahre nach Kriegsende, werden die Todesurteile gegen erhebliche Widerstände der CDU endlich aufgehoben.

Im Film erzählen Ludwig Baumann selbst, die Unterstützerin und Freundin Ursula Prahm, der Historiker Detlef Garbe und die damalige Justizministerin Herta Däubler-Gmelin über ihre Begegnungen und den Kampf Ludwig Baumanns. Der Film gibt Einblick in die Tiefen der Nazi-Militär-Justiz, die ablehnende Haltung gegenüber Deserteuren und ihre fortdauernde Schikanierung und Diskrimierung in Westdeutschland sowie in die Langsamkeit von politischem Wandel - ein Wandel, den es ohne Ludwig Baumann nicht gegeben hätte. 

Ein beeindruckendes filmisches Porträt von Ludwig Baumann, und ein mutmachender Film in Zeiten, in denen die Herrschenden zum Zwecke der “Kriegstüchtigkeit” um jeden Preis hochrüsten, mobilmachen und die Militarisierung nach innen und nach außen vorantreiben.

In Kooperation mit dem Friedenszentrum Braunschweig e.V.


VORPREMIERE:

TREASURE - FAMILIE IST EIN FREMDES LAND

Mi, 4.9., 18:30 - Zu Gast: Produzent Fabian Gasmia

Regie: Julia von Heinz, DE/FR 2024, 112 Min., FSK 12. Mit Lena Dunham, Stephen Fry, Zbigniew Zamachowski

Kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs reist die New Yorker Musik-Journalistin Ruth Rothwax (Lena Hunham) in Begleitung ihres Vaters Edek (Stephen Fry) nach Polen, um dem Vermächtnis ihrer jüdischen Familie auf den Grund zu gehen. Für Edek, einen Holocaust-Überlebenden, ist es die erste Reise zurück zu den Orten seiner Kindheit.

Während Ruth entschlossen ist, die Traumata ihrer Eltern besser zu verstehen, will der stets vergnügte Edek die Vergangenheit ruhen lassen. So sabotiert er Ruths Pläne und sorgt dabei für mehr als nur eine unfreiwillig komische Situation. In dieser erlebnisreichen Woche decken die beiden alte Familiengeheimnisse auf. Aus ihrer brüchigen Beziehung wächst Liebe und tiefes Verständnis.

Mit der Verfilmung des Schlüsselromans „Zu viele Männer“ von Bestseller-Autorin Lily Brett legt die deutsche Filmemacherin und Drehbuchautorin Julia von Heinz (HANNAS REISE, UND MORGEN DIE GANZE WELT) ihre bislang ambitionierteste Arbeit vor. In den Hauptrollen brillieren die mit der Kult-Serie „Girls“ bekanntgewordene Lena Dunham sowie der gefeierte britische Ausnahmekünstler Stephen Fry („The Dropout“, OSCAR WILDE).

Durch die Auseinandersetzung mit der erschütternden Vergangenheit ihrer Familie findet das charismatische Vater-Tochter-Duo im Laufe ihrer Reise wieder zueinander. Julia von Heinz inszeniert diese bewegende Familiengeschichte feinfühlig und mit warmem Humor.

Nach seiner Weltpremiere im Rahmen der diesjährigen 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin wird TREASURE – FAMILIE IST EIN FREMDES LAND seine US-Premiere auf dem Tribeca Film Festival in New York feiern. Auf dem 33. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern Anfang Mai gewann TREASURE sowohl den Publikumspreis als auch den NDR-Regiepreis.

Hier geht's zur Besprechung.

Ausgezeichnet mit dem Friedenspreis des Deutschen Films.

Regülärer Kinostart bei uns am 12. September.


MICHA DENKT GROß

tägl. 21:05 (außer Di), 17:00 (Mi 16:30)

Regie: Lars Jessen & Jan Georg Schütte, DE 2024, 89 Min., FSK 12. Mit Charly Hübner, Jördis Triebel, Natalia Ruzewiecz, Jan Georg Schütte | 2. Woche

Es ist ein heißer, trockener Sommer in Klein-Schappleben. Selfmade-Unternehmer Micha (Charly Hübner) kehrt aus Berlin in das kleine Dorf seiner Kindheit nach Sachsen-Anhalt zurück. Im Gepäck hat der Game-Designer eine Idee, mehr noch: Eine Vision! Denn Micha denkt groß: Aus dem maroden ehemaligen Hotel seiner Eltern will er ein Luxushotel mit Wellness-Oase für gestresste Großstädter machen. 

Die zerstrittene Dorfgemeinschaft ist skeptisch, was Michas Vorstellungen in Bezug auf ihre Beteiligung an diesem waghalsigen Projekt angeht: Lediglich Michas Schulfreundin Tina (Jördis Triebel) und seine Partnerin Jenny (Natalia Ruzewiecz) lassen sich darauf ein, Michas ehrgeizigen Pläne weiterzuverfolgen. 

Die anhaltende Hitze, das versiegende Grundwasser und die mit Genuss verbreiteten Verschwörungstheorien des pensionierten Lehrers Bernd Schlüter (Jan Georg Schütte) tun das ihrige. Am Ende liegt das ganze Dorf auf dem Trockenen – und seine Bewohner*innen müssen lernen, dass sich die Zukunft von Klein-Schappleben nur gemeinsam gestalten lässt.

MICHA DENKT GROß ist nach „Für immer Sommer 90“ das neueste Projekt des Erfolgsautoren- und Regieteams Lars Jessen (FRAKTUS, MITTAGSSTUNDE), Jan Georg Schütte und Charly Hübner. In ihrer herrlichen skurrilen Impro-Komödie verbinden die drei Filmemacher und Schauspieler Witz mit ernsten Themen.

Hier geht's zur Kritik.


EIN KLEINES STÜCK VOM KUCHEN

Sa + So 14:45

Regie: Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha, IR/FR/SE/DE 2024, 98 Min., FSK 12. Mit Lily Farhadpour, Esmail Mehrabi u.a. | 3. Woche

Die 70-jährige Mahin (Lily Farhadpour) lebt seit dem Tod ihres Mannes und der Ausreise ihrer Tochter nach Europa allein in Teheran. Ein geselliger Nachmittagstee mit Freundinnen gibt den Anstoß dazu, ihren einsamen und monotonen Alltag hinter sich zu lassen. In Mahin reift der Wunsch ihr Liebesleben wieder zu aktivieren. Auf der Suche nach einem neuen Partner öffnet sie spontan ihr Herz für den gleichaltrigen Taxifahrer Faramarz (Esmail Mehrabi). Aus der zufälligen Begegnung wird eine ebenso überraschende wie unvergessliche Nacht.

EIN KLEINES STÜCK VOM KUCHEN (OT: MY FAVOURITE CAKE) ist bereits die dritte gemeinsame Arbeit des erfolgreichen iranischen Regie-Duos Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha (BALLADE VON DER WEISSEN KUH). Der Film, der seine umjubelte Welturaufführung auf der diesjährigen Berlinale 2024 im Wettbewerb feierte, erzählt mit zartem Humor eine ebenso spielerische wie gefühlvolle Geschichte von Hoffnung und Liebe. 

Dabei zeichnet die Tragikomödie ein authentisches Bild des alltäglichen Lebens von Frauen im Iran und deren Möglichkeiten einer subtilen Emanzipation gegen die patriarchalen Autoritäten. Was als romantische Begegnung zweier einsamer Fremder beginnt, entwickelt sich so zu einer berührenden Ode an das Leben, die Frauen und die Freiheit.

Hier geht's zur Kritik.

Berlinale 2024: FIPRESCI-Preis und Hauptpreis der Ökumenischen Jury.


SOUND ON SCREEN SPECIAL:

PAOLO CONTE ALLA SCALA

So 11:15

Regie: Giorgio Testi, IT 2024, 106 Min., o. A., Dokumentarfilm

Der charismatische italienische Liedermacher Paolo Conte ist live ein Erlebnis. Davon künden nicht nur ausverkaufte Konzerte in beinahe allen europäischen Konzerthallen, sondern auch erfolgreiche Liveaufnahmen, von denen viele zu Klassikern wurden.

Als sein diesjähriges Konzert am 19. Februar in der berühmten Mailänder Scala angekündigt wurde, war das für viele Italiener ein Skandal: der erste Pop-Musiker im vielleicht bedeutendsten Opernhaus der Welt! Eine Anerkennung der ikonischen Statur, die Paolo Conte erreicht hat. Mit seinem Instrumentalisten-Ensemble gab Conte ein Konzert mit einer speziell für diesen Anlass entworfenen Setlist.

Dieses außergewöhnliche und unwiederholbare Konzert ist zu einem Dokumentarfilm geworden, mit Aufnahmen, die die Vorbereitung der Show, die Proben, die Ankunft von Paolo Conte im Theater, Schnappschüsse des Soundchecks, sowie die Backstage zeigen.

Darüber hinaus erzählt uns Paolo Conte seine Geschichte und spricht über seine ganz besondere Beziehung zur Musik. Dieser Film ist auch eine Hommage an eine unwiederholbare Karriere und soll zu einem echten Zeugnis des musikalischen Vermächtnisses von Paolo Conte werden.


DIE ERMITTLUNG

Di 18:45

Regie: RP Kahl, DE 2024., 241 Min., FSK 12. Mit Rainer Bock, Clemens Schick, Bernhard Schütz, Arno Frisch, Thomas Dehler, Sabine Timoteo, Christiane Paul, Nicolette Krebitz u.a. | 4. Woche

Im Zentrum des Films von RP Kahl stehen ein Richter, ein Verteidiger und ein Ankläger, die im Rahmen der Verhandlung auf 28 Zeug*innen treffen, die von ihren Erlebnissen und Beobachtungen in Auschwitz berichten. Weitere 11 Zeug*innen der ehemaligen Lagerverwaltung sagen vor Gericht aus. Die 18 Angeklagten werden im Prozess mit Beschreibungen der Zeug*innen konfrontiert und sollen Stellung beziehen.

Das Theaterstück “Die Ermittlung” von Peter Weiss wurde 1965 uraufgeführt und hat bis heute nichts von seinem Schrecken verloren: Es basiert auf persönlichen Aufzeichnungen, Zeitungsartikeln und Protokollen des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses (1963 bis 1965). In unmissverständlich klarer Sprache von Peter Weiss zu einem lyrischen Klagegesang verdichtet und montiert, konfrontiert das Stück Täter und Opfer und lässt das Grauen in Auschwitz spürbar werden.

Nach einer intensiven, vierwöchigen Probenzeit haben 60 Schauspieler*innen den Text von Peter Weiss für die Kinoleinwand zum Leben erweckt. An insgesamt fünf Drehtagen wurden die einzelnen Gesänge im Studio Berlin Adlershof mit einem ausgefeilten visuellen Konzept in nur einer Einstellung gedreht - eingefangen von insgesamt acht Kameras.

Der damalige hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer wollte mit dem Frankfurter Auschwitzprozess das gesamte System ‘Auschwitz’ der deutschen Öffentlichkeit vor Augen führen. Mit dem Film tritt RP Kahl, wie vorher schon Peter Weiss, in seine Fußstapfen.” (epd Film)

Hier geht's zur Kritik.


LIEBESBRIEFE AUS NIZZA

Sa + So 14:30

Regie: Ivan Calbérac, FR 2024, 95 Min., FSK 6. Mit André Dussollier, Sabine Azéma, Thierry Lhermitte | 5. Woche

Als François auf dem Dachboden seines Hauses ein paar alte Liebesbriefe in die Hände fallen, fällt der pensionierte Offizier aus allen Wolken. Denn die wortreichen Ergüsse über den „vibrierenden Venushügel“ seiner Frau Annie stammen definitiv nicht von ihm. 

Dass die Briefe 40 Jahre alt sind und höchstens noch musealen Wert haben, ist ihm völlig egal. Polyamorie in seinem Haus? Undenkbar! Francois fordert Revanche, mobilisiert seine Beziehungen zum Geheimdienst und spürt den Casanova von einst an der Riviera auf.

Siegessicher reist er zusammen mit Annie ins sonnige Nizza. Sein attraktiver (und sehr athletischer) Rivale ist keineswegs unbewaffnet: Als Bonvivant und musikalischer Freigeist weiß sich Boris lässig zu verteidigen. Während Annie den Ausflug in die Vergangenheit und das nächtliche Nacktbaden mit ihrem neuen alten Kavalier immer mehr genießt, verrennt sich François in seine Rachepläne. Doch vielleicht geht es um mehr als nur verletzte Männerehre?

LIEBESBRIEFE AUS NIZZA ist eine umwerfende Sommerkomödie über eine so wilde wie wahnwitzige Vendetta an der Côte d'Azur. Mit herrlichen Pointen entfaltet Regisseur Ivan Calbérac („Frühstück bei Monsieur Henri“) eine grandiose und sehr romantische Screwball-Komödie über den dritten und den vierten Frühling im Leben. Eine Revanche à trois voller Situationskomik, die mit viel Humor zeigt, dass kein Alter vor frischer Verliebtheit und später Rache schützt.


ZWEI ZU EINS

tägl. 16:30, Do – So auch 18:45

Regie: Natja Brunckhorst, DE 2024, 115 Min., FSK 6. Mit Sandra Hüller, Max Riemelt, Ronald Zehrfeld | 6. Woche

Halberstadt im Sommer 1990. Maren (Sandra Hüller), Robert (Max Riemelt) und Volker (Ronald Zehrfeld) kennen und lieben sich seit ihrer Kindheit. Eher zufällig finden sie in einem alten Schacht die Millionen der DDR, die dort eingelagert wurden, um zu verrotten.

Die Drei schmuggeln Rucksäcke voll Geld heraus. Gemeinsam mit ihren Freunden und Nachbarn entwickeln sie ein ausgeklügeltes System, um das inzwischen wertlose Geld in Waren zu tauschen und den anrauschenden Westlern und ihrem Kapitalismus ein Schnippchen zu schlagen. Denn wenn man jetzt ein bisschen schlau ist, kann dieser Sommer nicht nur ein großes Abenteuer, sondern auch der endgültige Wendepunkt in ihrem Leben sein.

Für ihre sommerliche Komödie konnte Regisseurin Natja Brunckhorst (ALLES IN BESTER ORDNUNG) auf wahre Geschehnisse zurückgreifen: Millionen von Mark der DDR wanderten zur Währungsunion in unterirdische Gewölbe nahe Halberstadt – insgesamt fast 400 Tonnen an Geldscheinen. Sicher ist, dass aus diesem Stollen Geld entwendet wurde. Bis heute weiß niemand genau, um welche Summe es tatsächlich ging.

Aus dieser Vorlage entwickelte Natja Brunckhorst ihre Geschichte: ein humorvolles Abenteuer in einer Zeit, in der alles möglich schien. Dabei geht es um Geld und Gerechtigkeit – und um das, was wirklich zählt im Leben: Freundschaft und Familie.


FÜHRER UND VERFÜHRER

So 11:00

Regie: Joachim Lang, DE/SK 2023, 135 Min., FSK 12. Mit Robert Stadlober, Fritz Karl, Franziska Weisz | 8. Woche

Der Aufstieg Joseph Goebbels' als Propagandachef des Dritten Reichs, erzählt als Mischung aus Dokumentarfilm und fiktionalem Re-Enactment. Ein fundiert aufbereiteter Film, der seine schwierige Erzählperspektive klug und mit Feingefühl in den richtigen Kontext bettet. 

Joseph Goebbels war bei den Nationalsozialisten Reichspropagandaleiter unter Adolf Hitler. Er war es, der den Diktator als Führerfigur, als charismatischen Redner und scheinbaren Held inszenierte, er war es, der für die Wirkung der Bilder in allen Medien sorgte, der die Menschen in Deutschland manipulierte und der den antisemitischen Hass durch demagogische Reden befeuerte.

Über seine Zeit an der Seite Adolf Hitlers, im Zentrum der Nazi-Macht, führte Goebbels penibelst Tagebuch. Bis zu dem Tag, an dem er sich, seine Frau und seine sechs Kinder tötete – als letztes Opfer für eine größenwahnsinnige, menschenverachtende und machthungrige Idee, der Millionen von Menschen zum Opfer fielen.

FÜHRER UND VERFÜHRER arbeitet die Thematik des Aufstiegs des nationalsozialistischen Terrorregimes durch die Planung des Propagandaleiters Goebbels historisch genau, wissenschaftlich fundiert und mit klugem Gespür für Zwischentöne auf. Das macht ihn zu einem wichtigen Film zur rechten Zeit, der mahnt, aus dem, was geschehen ist, für die Gegenwart zu lernen. (Text: FBW)

Von Regisseur Joachim Lang ("Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm"), mit Robert Stadlober, Franziska Weisz u.a.

Deutsche Film- und Medienbewertung: Prädikat besonders wertvoll. 
Hier geht's zum Video-Statement der FBW-Jugend Filmjury.

Vorschau

Ab 5. September:

DIE IRONIE DES LEBENS

Edgar (67, Uwe Ochsenknecht) ist ein erfolgreicher Comedian, der sich in seiner Bühnenshow über das Älterwerden lustig macht: seine gescheiterte Ehe, eine nachlassende Libido, die sich rapide verschlechternde Gesundheit, allgemeine Nutzlosigkeit und den nahenden Tod. Doch kaum ist die Show vorbei, bleibt ein einsamer Mensch zurück, der seine leeren Abende mit Online-Shopping und Alkohol zu füllen versucht. 

Als ihn nach 25 Jahren seine Ex-Frau Eva (65, Corinna Harfouch) aufsucht, die unheilbar an Krebs erkrankt ist und sich nicht dagegen behandeln lassen möchte, beginnen die beiden, sich gegen jede Wahrscheinlichkeit wieder anzunähern. 

Eva entscheidet sich, Edgar auf seiner Comedy-Tour durch Deutschland zu begleiten. Eine Reise im Zeichen ihrer fortschreitenden Krankheit, die Edgar zurückbringt zu sich selbst und irgendwann sogar zu seinen entfremdeten Kindern. Und natürlich trotzdem ein wilder, lustiger und emotionaler Trip voller Sex, Drugs und Rock ’n’ Roll!

Das Alter birgt Herausforderungen. Obwohl die schwindende Fitness und kleine Gebrechen großzügig ignoriert werden, ist der körperliche Verfall kaum zu leugnen. Noch schwerer wiegen jedoch Rückblicke und Erinnerungen auf Entscheidungen, die zu wegweisenden Veränderungen im Leben führten. Was einst richtig erschien, kann sich mit zunehmendem Alter und aus neuen Blickwinkeln als Fehler eines Lebens erweisen. 

Drehbuchautor Oliver Ziegenbalg und Regisseur Markus Goller ("25 km/h") verpacken in ihrem emotionalen Liebesfilm DIE IRONIE DES LEBENS die Höhen und Tiefen des Lebens in eine wundervolle Geschichte über das Altern und späte Erkenntnisse.


EXTRA

DIE UNSCHULD

So, 8.9., 13:30 in jap. OmU - Mit Nachgespräch

Saori Mugino ist eine junge Witwe und Mutter. Ihre ganze Liebe gehört ihrem Sohn Minato. Als sich der Junge mehr und mehr zurückzuziehen beginnt, spürt sie, dass etwas nicht stimmen kann. Mit Entsetzen erfährt Saori, dass Minatos Lehrer Schuld sein soll an seinem merkwürdigen Verhalten. Aufgebracht stürmt sie in die Schule, verlangt Antworten.

Sie spürt, dass man sie hinhält, ihr nicht die ganze Wahrheit sagt. Doch sie lässt nicht locker und will der Sache auf den Grund gehen. Bis nach und nach offenbar wird, was wirklich geschah. Es verändert das Leben aller Beteiligten für immer…

Mit seinem präzisen Blick und ausgeprägten Humanismus hat sich der japanische Regisseur Hirokazu Kore-eda weltweit einen Namen als Ausnahmefilmemacher gemacht. Für „Shoplifters – Familienbande“ ist er in Cannes mit der 'Goldenen Palme‘ ausgezeichnet worden. Jetzt präsentiert Kore-eda seine größte und ambitionierteste Arbeit. Geschrieben von dem in Japan gefeierten Autor Yûji Sakamoto erzählt der preisgekrönte Film DIE UNSCHULD eine bewegende Geschichte über Menschen, die um ihr Glück kämpfen und von einer Freundschaft zwischen zwei Jungen, die nicht sein darf.

In drei Episoden, aus drei verschiedenen Perspektiven fast wie ein Psycho-Thriller erzählt, gibt dieses meisterliche Epos den Blick auf die Wahrheit erst nach und nach frei. Und schlussendlich wird mit großer Wucht deutlich, welch fatale Folgen voreilige Schlüsse haben können. 

Mit der letzten Filmmusik des 2023 verstorbenen Komponisten Ryuichi Sakamoto. 

Hier geht's zur Kritik.

Ausgezeichnet für das Beste Drehbuch, Cannes 2023.

In Kooperation mit der Deutsch-Japanischen Gesellschaft BS-PE-WOB.


DOK am Montag: 

WIR SIND SO FREI

Mo, 9.9., 19:00

Der G20-Gipfel im Juli 2017 in Hamburg war für die kapitalismuskritischen Bewegungen Europas Anlass des gemeinsamen Protests gegen diese Machtdemonstration der weltbeherrschenden Kräfte über alle politischen Differenzen hinweg.

Der Film begleitet in einer Langzeitbeobachtung Teilnehmer*innen der damaligen Proteste. Er zeigt, wie sie Opfer ungebremster Polizeigewalt und zeitweilig inhaftiert wurden und bis heute andauernder Strafverfolgung ausgesetzt werden. Dennoch kämpfen sie weiter gegen Grundrechtseinschränkungen und für eine freie Gesellschaft.

Neben G20 formieren sich in den endlosen Krisen aber auch neue Bewegungen. So organisieren sich migrantische Beschäftigte, um die Grundrechte, das Recht auf Streik, für gerechte Bezahlung und menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Geflüchtete Frauen organisieren sich in feministischen Zusammenschlüssen wie „NiNa Women in Action“ und „Women in Exile”.

Auf der anderen Seite formiert sich aber auch das kapitalistische System neu, was im Film am Beispiel des globalen Finanzdienstleisters Black Rock deutlich gemacht wird.

In der Zusammenschau aller Ebenen des Films entsteht ein umfassendes Bild davon, wie die Kräfte der privaten Aneignung von Reichtum und Macht unsere Lebens- und Arbeitsverhältnisse bestimmen.

In seinem vielschichtigen Panorama zeigt WIR SIND SO FREI aber auch das große Potential für die Überwindung dieses Zustandes bei allen, die in unterschiedlicher Weise von wachsender Armut, Lohnraub, Sozialabbau, Aufrüstung und den Folgen von Kriegswirtschaft betroffen sind.


Ab 12. September:

TREASURE - FAMILIE IST EIN FREMDES LAND

Mi, 4.9., 18:30, Vorpremiere Treasure, Produzent Fabian Gasmia zu Gast

Kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs reist die New Yorker Musik-Journalistin Ruth Rothwax (Lena Hunham) in Begleitung ihres Vaters Edek (Stephen Fry) nach Polen, um dem Vermächtnis ihrer jüdischen Familie auf den Grund zu gehen. Für Edek, einen Holocaust-Überlebenden, ist es die erste Reise zurück zu den Orten seiner Kindheit.

Während Ruth entschlossen ist, die Traumata ihrer Eltern besser zu verstehen, will der stets vergnügte Edek die Vergangenheit ruhen lassen. So sabotiert er Ruths Pläne und sorgt dabei für mehr als nur eine unfreiwillig komische Situation. In dieser erlebnisreichen Woche decken die beiden alte Familiengeheimnisse auf. Aus ihrer brüchigen Beziehung wächst Liebe und tiefes Verständnis.

Mit der Verfilmung des Schlüsselromans „Zu viele Männer“ von Bestseller-Autorin Lily Brett legt die deutsche Filmemacherin und Drehbuchautorin Julia von Heinz (HANNAS REISE, UND MORGEN DIE GANZE WELT) ihre bislang ambitionierteste Arbeit vor. In den Hauptrollen brillieren die mit der Kult-Serie „Girls“ bekanntgewordene Lena Dunham sowie der gefeierte britische Ausnahmekünstler Stephen Fry („The Dropout“, OSCAR WILDE).

Durch die Auseinandersetzung mit der erschütternden Vergangenheit ihrer Familie findet das charismatische Vater-Tochter-Duo im Laufe ihrer Reise wieder zueinander. Julia von Heinz inszeniert diese bewegende Familiengeschichte feinfühlig und mit warmem Humor.

Nach seiner Weltpremiere im Rahmen der diesjährigen 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin wird TREASURE – FAMILIE IST EIN FREMDES LAND seine US-Premiere auf dem Tribeca Film Festival in New York feiern. Auf dem 33. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern Anfang Mai gewann TREASURE sowohl den Publikumspreis als auch den NDR-Regiepreis.

Hier geht's zur Besprechung.

Ausgezeichnet mit dem Friedenspreis des Deutschen Films.


EXTRA:

THE INNOVATIVE WAY GHENT REMOVED CARS FROM THE CITY

Mo, 16.9., 19:00 - Mit Gespräch

Der Streetfilm “The innovative way Ghent removed cars from the city” zeigt eindrucksvoll die tiefgreifenden Veränderungen, die die Stadt Gent in den letzten zehn Jahren durch die Umsetzung eines innovativen Verkehrsplans erfahren hat. Zu Beginn des Videos wird die deutliche Zunahme von Fuß- und Radverkehr hervorgehoben. 

Der neue Verkehrsplan zwingt Autos, die Ringstraße zu benutzen, um in einen anderen Stadtteilen zu gelangen, was den innerstädtischen Verkehr entlastet. Bemerkenswert ist, dass die ursprünglichen Ziele für einen Anteil von 35% Radfahrenden bereits zwei Jahre nach der Umsetzung des Plans erreicht wurden. Dies ist vor allem der verbesserten Infrastruktur für Radfahrer zu verdanken. Der Mobilitätsplan umfasst auch ein effektives Parkraummanagement und ein ausgedehntes Radverkehrsnetz. 

Heute besitzen etwa 30% der Einwohner*innen kein Auto mehr, was die Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel weiter fördert. Zudem wurden ehemalige Parkplätze in Flussläufe und öffentlich nutzbare Räume umgewandelt. Trotz anfänglicher Widerstände zeigt sich der Erfolg des Plans, der auch von Städten wie Utrecht inspiriert wurde. Weitere Umwandlungen von Parkflächen in Parks sind geplant.

Nach dem Film findet eine Podiumsdiskussion mit interaktiver Beteiligung des Publikums statt, die Raum für Fragen und Austausch bietet.

Der Eintritt ist frei.

Eine Veranstaltung des VCD Braunschweig e.V.


EXTRA:

BIALIATSKI: Ich habe keine Angst, lass sie Angst haben

Mi, 18.9., 17:00-19:00 (30 Min. Film + Gespräch)

Kurz-Doku über den belarusischen Menschenrechtsaktivisten und Friedensnobelpreisträger Ales Bialiatski

2022 wurde Ales Bialiatski für seinen Einsatz für Demokratie und Menschenrechte in Belarus mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Den Preis konnte er jedoch nicht persönlich entgegennehmen. Ales Bialiatski ist einer von über 1.400 politischen Gefangenen in Belarus. 

Ein kurzer Rückblick: Im Sommer 2020 gingen hunderttausende Belarus*innen aus Protest gegen die von Diktator Lukaschanka gefälschten Präsidentschaftswahlen auf die Straße. Sie forderten freie Wahlen und ein Ende der Diktatur. Die friedlichen Proteste ließ das Regime blutig niederschlagen. Zehntausende wurden verhaftet und gefoltert, Tausende zu jahrelangen Haftstrafen verurteilt. Einige bezahlten den Protest mit ihrem Leben. Viele flohen ins Exil. Bis heute sind schwere Menschenrechtsverletzungen trauriger Alltag in Belarus.

Anschließend Filmgespräch mit Dmitry Chigrin, Anikó Glogowski-Merten (MdB), Obfrau im Ausschuss für Kultur und Medien des Bundestags.

Eine LETsDOK Veranstaltung in Kooperation mit RAZAM e.V.


Ab 19. September:

THE SUBSTANCE

Elisabeth Sparkle (Demi Moore) ist eine Schauspielerin, die ihre besten Jahre bereits hinter sich hat. Nachdem sie von einem sexistischen Produzenten gefeuert wird und aufgrund ihres Alters keine Rollen mehr bekommt, gerät sie in eine Abwärtsspirale der Verzweiflung. 

Bis zu jenem schicksalhaften Autounfall, der sie zu einer mysteriösen Firma führt, die ihr eine rätselhafte Substanz anbietet, die angeblich dafür sorgt, dass man zu einer besseren Version seiner selbst wird. Wird Elisabeth der Versuchung nachgeben?

Eine super-stylische Body-Horror-Satire, die nicht nur Biss hat, sondern auch unglaublich viel Spaß macht. Ein absolut einzigartiger Trip von einem Film, den wirklich jeder Fan von Genrekino miterlebt haben muss.” (Filmstarts.de) 

Coralie Fargeat, die mit ‘Revenge’ das Genrepublikum eroberte, ist mit ihrem neuen Film ‘The Substance’ in den Wettbewerb in Cannes aufgerückt. Der Mix aus Splatter Movie und Satire um Schönheits- und Jugendwahn ist ein schräger, auch grotesker Spaß.” (blickpunkt: film)

Filmfestival Cannes 2024: Auszeichnung für das beste Drehbuch.


CINEMA! ITALIA!

19.9.-25.9.2024

Auch dieses Jahr zeigen wir wieder eine ganze Woche lang italienische Filme:
CINEMA! ITALIA!

In Kooperation mit ital-lingua und der Deutsch-italienischen Kulturgesellschaft präsentieren wir im Universum Filmtheater, für alle die, die der italienischen Sprache mächtig sind oder ihre italienischen Kenntnisse aufbessern möchten, fünf neue italienische Filme und den Klassiker GIUGLIETTA DEGLI SPIRITI von Federico Fellini (1965) in Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

Während CINEMA! ITALIA! wird das Kino-Bistro abspann geöffnet sein. Hier bieten wir Ihnen italienische Qualitätsweine von Bremer und andere Getränke sowie ein kulinarisches Angebot, wie etwa Antipasti und Quiche an. 

Und zum Eröffnungsfilm ROMEO È GIULIA am Do, 19.9., 19:00, gibt es ein Gläschen Prosecco zur Begrüßung!

 

Das Filmprogramm:

 

COME PECORE AI MEZZO DI LUPI / SCHAF UNTER WÖLFEN von Lyda Patitucci

Fr, 20.9., 16:45

Mi, 25.9., 19:00

Stefania ist eine toughe Polizistin und Expertin für Spezialaufträge. Ihr harter, scheinbar undurchdringlicher Charakter wurde geprägt durch ihren Beruf und eine schmerzhafte Familiengeschichte. Als Undercover-Agentin hat sie gerade das Vertrauen einer Bande serbischer Schwerkrimineller gewonnen, die mitten in Rom einen Überfall planen. 

Plötzlich bekommt der Fall für sie persönlich eine ganz neue Dimension, als sie ihren jüngeren Bruder Bruno, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte, im Kreis der Gangster entdeckt. Die Situation spitzt sich immer mehr zu. 

Dieser packende, extrem spannende Thriller ist das Regiedebut der jungen Lydia Patucci und zugleich ein aufregend zeitgemäßer, feministischer Beitrag zum typisch italienischen Genre des poliziesco, des Polizeifilms.

 

DIECI MINUTI / ZEHN MINUTEN von Maria Sole Tognazzi

Mo, 23.9., 16:45

Di, 24.9., 19:00

Als ihr Mann sie nach fast zwanzig Jahren Ehe plötzlich verlässt, fällt Bianca aus allen Wolken: Sie hatte nie etwas bemerkt, weder die Unzufriedenheit ihres Lebenspartners noch sein Verhältnis mit einer anderen Frau. 

Bianca stürzt in eine Depression, aus der sie eine unkonventionelle Psychologin herauszuholen versucht, die ihr eine Aufgabe vorschlägt: Jeden Tag zehn Minuten lang etwas Neues tun, etwas wagen, von dem sie nie gedacht hätte, dass sie dazu fähig ist. Nachdem Bianca auch noch ihren Arbeitsplatz verliert, beschließt sie, das Experiment zu wagen: auf der Beerdigung eines Fremden, per Anhalter oder mit Gelegenheitssex, sogar mit Ladendiebstahl. Damit setzt sie einiges in Bewegung…

Ein intensives und berührendes psychologisches Drama in großen Kinobildern, von Barbara Ronchi als Bianca und Margherita Buy als Psychologin brillant gespielt. Das Drehbuch schrieb Maria Sole Tognazzi gemeinsam mit ihrer berühmten Regiekollegin Francesca Archibugi.

 

GIUGLIETTA DEGLI SPIRITI / JULIA UND DIE GEISTER von Federico Fellini

Sa, 21.9., 13:30

So, 22.9., 11:00

Signora Giulietta hat sich für den 15. Hochzeitstag ein Überraschungsabendessen ausgedacht. Ihr Mann erscheint in der Villa mit Freunden, zu denen ein Spiritist gehört. Aber die Ehe zerbricht. In der Villa, am Strand, in Garten und Pinienwäldchen geht Giulietta märchenhaften Visionen nach. Sie freundet sich mit ihrer lebenslustigen Nachbarin Susy an, die nebenan ein verrücktes Fest gibt. Giuliettas Mann zieht aus. Im leeren Haus treten die Geister hervor. Aber Giulietta hat keine Angst mehr.

Fellinis Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse führte zu seinem heitersten und verspieltesten Film, fotografiert in prachtvoll-leuchtenden Farben von Gianni Di Venanzo und unterlegt mit einer schönsten Filmmusiken von Nino Rota. 

Giulietta Masina, Fellinis langjährige Muse und Ehefrau, spielt wunderbar die anfangs vereinsamte Frau, die durch die Konfrontation mit den Kräften ihrer eigenen Imagination zu neuem Selbstbewusstsein gelangt. 

Wir zeigen diesen Klassiker in einer neurestaurierten Version als Hommage zum 30. Todestag von Giulietta Masina.

 

PRIMADONNA / DAS MÄDCHEN VON MORGEN von Marta Savina

Sa, 21.9., 19:00

Di, 24.9., 16:45

Sizilien in den 60er Jahren. Lia ist 21 Jahre alt, schön, eigenwillig und zurückhaltend, aber auch selbstbewusst. Sie arbeitet lieber mit ihrem Vater auf dem Feld, als der Mutter im Haushalt zu helfen. 

Lorenzo, der Sohn des mafiosen Großunternehmers im Dorf, ist von ihr fasziniert. Nach einem anfänglichen Flirt wagt sie jedoch, ihn zurückzuweisen. Da wendet er brutale Gewalt an. Nach der Tradition müsste sie ihn nun heiraten, denn eine „Wiedergutmachungsehe“ würde ihre „Ehre“ retten. Doch Lia tut, was niemand erwartet hätte: Sie zeigt Lorenzo als Vergewaltiger an und zieht in einen persönlichen und juristischen Kampf um ihre Selbstbestimmung. 

Eine mutige junge Frau, die ihrer Zeit voraus ist. Eine wahre Begebenheit, die in Italien seinerzeit riesiges Aufsehen erregte. Und ein packender Film, der mit Lias Kampf gegen patriarchale Moralvorstellungen eine Geschichte für die Gegenwart erzählt.

 

ROMEO È GIULIA / ROMEO IST JULIA von Giovanni Veronesi

Do, 19.9., 19:00

So, 22.9., 16:45

Vittoria ist eine junge ehrgeizige Schauspielerin, die sich Hoffnungen auf die Rolle der Julia in einer Neuinszenierung von „Romeo und Julia“ macht, die der ebenso berühmte wie arrogante Regisseur Landi Porrini vorbereitet. Doch beim Vorsprechen wird sie vom Meister brüsk abgelehnt. 

Da hat sie spontan eine Idee: sie verkleidet sich als Mann und bewirbt sich für die Rolle des Romeo. Unerwarteterweise ist der Regisseur von dem ungewöhnlichen Romeo begeistert und gibt „ihm“ die Rolle. Vittoria spielt ihr Spiel weiter, doch die Komplikationen lassen nicht lange auf sich warten…

Eine intelligente und turbulente Komödie um Identität, Geschlechterrollen und die faszinierend eigene Welt des Theaters, wo Schein und Sein ohnehin verschwimmen. Pilar Fogliati, die auch am Drehbuch mitarbeitete, und Sergio Castellitto liefern sich ein schauspielerisches Duell der Extraklasse.

 

VOLARE / FLIEGEN von Margherita Buy

Fr, 20.9., 19:00

Mi, 25.9., 16:45

Eines Tages wird Anna B. klar, dass sie etwas tun muss. Sie ist eine erfolgreiche Schauspielerin,  leidet aber an panischer Flugangst, die sie nach außen hin nicht zugeben will. Gerade hat sie die begehrte Hauptrolle im neuen Film eines berühmten koreanischen Regisseurs an eine Konkurrentin verloren, weil sie es nicht über sich brachte, nach Seoul zu fliegen.

In der Action-Fernsehserie, in der sie mitspielt, muss sie bei Flugszenen immer öfter gedoubelt werden. Und jetzt hat ihre Tochter auch noch ein Stipendium in Kalifornien bekommen. Und so meldet Anna sich schließlich für einen einwöchigen Kurs zur Überwindung der Flugangst an, der in einem abgelegenen Winkel des römischen Flughafens Fiumicino stattfindet. Ihre Teilnahme soll natürlich streng geheim bleiben. Leichter gesagt als getan…

In ihrem Regiedebut gelingt Margherita Buy, einer der populärsten Darstellerinnen des italienischen Kinos, eine äußerst unterhaltsame Komödie mit Tiefgang, basierend auf autobiografischen Erfahrungen. Und mit einer urkomischen Glanzrolle für Anna Bonaiuto, die als Anna B.s gestresste Agentin mit allen Mitteln versucht, das ausbrechende Chaos in den Griff zu kriegen.


DOK am Montag:

PATROL 

Mo, 23.9., 19:00

Der Dokumentarfilm PATROL begleitet Gemeinschaften an der Front eines sich verschärfenden Umweltkonflikts in Nicaragua. Gemeinsam kämpfen die indigenen Rama im Bündnis mit den afro-stämmigen Kriol darum, illegale Viehzüchter daran zu hindern, die unberührten Regenwälder des Indio Maíz Biological Reserve zu zerstören.

Armando John, ein ruhiger, aber mutiger junger Mann, Margarito, ein philosophischer Vater von sechs Kindern, und Rupert Allen Clair Duncan, einer der bekanntesten Anführer des Territoriums, sind Teil einer Ranger-Truppe. Sie haben sich mit Christopher Jordan, einem amerikanischen Naturschützer, zusammengetan.

Christopher kam in das Indio-Maíz-Reservat, um zu studieren, wie lokale Kulturen mit der Tierwelt interagieren, und verliebte sich schnell in die Großzügigkeit der Rama und Kriol und die unglaubliche Schönheit des Reservats.

In die Erzählung eingeflochten ist die Geschichte von Carmen und Chacalin – illegalen Viehzüchtern, die tief in den Dschungel vorgedrungen sind. Sie haben ein großes Stück Land abgeholzt, um Vieh anzusiedeln, und helfen anderen Familien bei der Invasion des Reservats. 

Während einer Expedition zur Bekämpfung illegaler Viehzüchter entdecken die Rangers tief in ihrem Territorium eine große Rinderfarm. Ein unbekannter, aber wohlhabender Viehzüchter hat 400 Hektar Wald abgeholzt und 80 junge Bullen einquartiert, alle mit Ohrmarken und Brandzeichen. Gemeinsam mit verdeckten nicaraguanischen Journalisten entdecken Rama und Kriol die Identität des Viehzüchters – und seine Verbindung zur Regierung – und starten eine koordinierte Kampagne, um ihn zu entfernen.

In Kooperation mit dem Deutsch-Nicaraguanischen Freundschaftsverein - Enrique Schmidt e.V.


Ab 26. September:

DIE FOTOGRAFIN

Als Anthony Penrose (Josh O'Connor) auf dem Dachboden seines Elternhauses längst vergessenen Fotografien seiner Mutter Lee Miller (Kate Winslet) entdeckt, beginnt er sich mit ihrer Vergangenheit zu beschäftigen. Je mehr er in ihr Leben eintaucht, desto klarer wird ihm, wie außergewöhnlich dieses war:

Lee Miller war nicht nur Cover-Model, Man Ray-Muse und Fotografin, sondern vor allem eine leidenschaftliche und willensstarke Frau, die die Erwartungen und Regeln ihrer Zeit immer wieder hinterfragte. Während des Zweiten Weltkrieges überzeugte sie die Chefredakteurin der britischen Vogue (Andrea Riseborough) von Modeaufnahmen mitten im zerstörten London und ging schließlich als Kriegsberichterstatterin und Fotoreporterin an die Front nach Frankreich.

Gemeinsam mit ihrem engen Freund und Kollegen David E. Scherman (Andy Samberg) gehörte Lee Miller zu den ersten, die in Deutschland am Tag der Befreiung der Lager Buchenwald und Dachau die Verbrechen der Nazis fotografisch dokumentierten. Nach dem Krieg will niemand ihre Zeugnisse des Grauens veröffentlichen. Traumatisiert und enttäuscht zerstört sie die Negative und verbannt die Fotografien auf ihren Dachboden - die Erinnerungen an das Erlebte werden sie jedoch nie mehr loslassen...


EXTRA: 

DAS LAND DER TAUSEND WEINE

So, 29.9., Matinée

Wer die Faszination Wein verstehen möchte, ist in der spanischen Rioja am perfekten Ort. Seit dem Römischen Reich leben und arbeiten die Menschen hier im Einklang mit der Natur inmitten der Weinberge. DAS LAND DER TAUSEND WEINE begleitet sie und zeigt die vielfältigen Lebensweisen, die sich in ihren Weinen widerspiegeln. 

Regisseur und Kulturhistoriker José Luis López-Linares erzählt von Winzern, deren Familien seit Jahrhunderten die Weinberge kultivieren, vom Frauenkollektiv, das sich um solidarische Wege der Produktion und Vermarktung bemüht und vom Sternekoch, der nach der perfekten Verbindung zwischen Essen und Trinken sucht. 

Sie alle haben sich mit Leib und Seele dem Wein verschrieben und gewähren einen seltenen Einblick in seine so einmalige wie universelle Kulturgeschichte. Zwischen liebevoll aufrechterhaltenen Handwerkstraditionen und wahrer Weinkennerschaft entsteht eine filmische Liebeserklärung an eine einmalige Genusskultur, die untrennbar mit der Geschichte des Menschen verbunden ist.

In sonnigen, mediterranen Farben verfolgt DAS LAND DER TAUSEND WEINE den Weg von der Traube bis ins Glas, von der Antike bis in die Gegenwart und porträtiert eine elementare Kulturtechnik. Ein Dokumentarfilm, wie er sinnlicher nicht sein könnte und der uns eine zweitausendjährige Geschichte in einem einzigen Schluck Wein nachschmecken lässt.


DOK am Montag:

PETRA KELLY – ACT NOW! 

Mo, 30.9., 19:00 - Zu Gast: Regisseurin Doris Metz

Im Rahmen der LET'S DOK Dokumentarfilmtage 2024

Eine Kämpferin für den Frieden ohne Respekt vor Konventionen, eine Aktivistin für den Schutz der Umwelt, die ihrer Zeit weit voraus war.

Petra Kelly glaubte daran, dass man als einzelner Mensch die Welt verändern kann. Auf dem Höhepunkt des Rüstungswettlaufs zwischen Ost und West zu Beginn der 1980er Jahre brachte sie Hunderttausende auf die Straße, um gegen die Stationierung von Atomraketen auf westdeutschem Boden zu protestieren. Petra Kelly wurde nicht nur als Mitbegründerin der Grünen und als deren Star berühmt, sondern auch als eine Frau, die in der Lage war, eine neue, weltverändernde Politik zu begründen und es mit zwei Supermächten aufzunehmen. 

Sie wurde zur Symbolfigur der Friedensbewegung in Europa und war dabei sowohl im Austausch mit ostdeutschen Bürgerrechtlern als auch mit internationalen Mitstreiter:innen wie Joan Baez oder dem Dalai Lama. Bereits vor 40 Jahren forderte sie unerbittlich die radikale Transformation der Gesellschaft. Dabei waren Umwelt-, Friedens- und Menschenrechtsfragen für sie gleichbedeutend.

Es gilt, mit PETRA KELLY – ACT NOW! eine politische Aktivistin wiederzuentdecken, die in ihrem Kampf gegen Aufrüstung, für Frauenrechte und Klimaschutz und ihrer internationalen Ausrichtung und Vernetzung eine Ausnahmeerscheinung war. Ihrer Zeit weit voraus und heute ein Vorbild für viele junge Menschen, die zur Rettung unseres Planeten auch außerhalb des Politikbetriebes ihr Recht auf bürgerschaftliches Engagement in Anspruch nehmen. Wäre Kelly heute noch Mitglied der bellizistischen Grünen? Sicher nicht. 

Wenn wir mit unserem zivilen Ungehorsam Gesetze überschreiten, dann ist es deswegen, weil wir mit einem höheren Gesetz, dem Gesetz des Gewissens rechnen, und weil wir auch wissen, dass eine Macht des Staates nicht absolut ist und deswegen ist der zivile Ungehorsam unsere Antwort.“ Petra Kelly im Bundestag.

Gegen die Stationierung neuer US-Mittelstreckenraketen in Deutschland!


EXTRA:

ANTIFA - SCHULTER AN SCHULTER, WO DER STAAT VERSAGTE

Mi, 2.10., 21:00

Eine außergewöhnlich starke antifaschistische Bewegung entsteht in den 90er und 00er Jahren,  auch als Konsequenz aus den rassistischen Pogromen, die das wiedervereinte Deutschland nach `89 überrollen. Kaum eine politische Bewegung der Neuzeit arbeitete derart professionell auf so vielen Feldern, wie die Antifa - von militanten Aktionen über Aufklärungskampagnen bis hin zu investigativen Recherchen.  

Fünf Aktivist:innen sprechen zum ersten Mal öffentlich über Ihre Aktivitäten und verschmelzen mit zahlreichen Schätzen aus dem Archiv zu einem intensiven Kinodokumentarfilm.

Statt eines einfachen historischen Rückblicks legt der Film die Schichten frei, die den Mythos Antifa überlagern. Er gibt uns tiefe Einblicke in eine Form der politischen Arbeit und wirft einen kritischen Blick auf die Bewegung, ihre andauernde Relevanz und die enormen Herausforderungen der Gegenwart im Jahr 2024, in der erstmals eine rechtsextreme Partei Chancen auf Regierungsverantwortung in Deutschland erhält.

In Kooperation mit NEXUS Braunschweig.


Ab 3. Oktober:

CRANKO

Stuttgart 1960. Als der Choreograph John Cranko (Sam Riley) mit dem Flugzeug landet, ahnt er nicht, dass dieser Moment sein Leben verändern wird. Er soll am Stuttgarter Ballett als Gast choreographieren. 

In London, wo er aufgrund seiner Homosexualität zahlreiche Demütigungen bis hin zu einem Arbeitsverbot ertragen musste, hält ihn nichts mehr. In der beschaulichen Stadt erholt sich John Cranko von den erniedrigenden Erfahrungen, niemand scheint sich an seinem unkonventionellen Lebensstil zu stören. 

Er wird nach kurzer Zeit Ballettdirektor, Liebling des Publikums, gibt sich seiner Kunst und einem berauschenden Lebensstil hin, hat Affären, durchleidet private Rückschläge und tiefe Krisen, führt sein Büro in der Theater-Kantine und bezeichnet seine Compagnie als ‚seine Kinder‘. Der rasante und steile Aufstieg bis zur Weltspitze, das „Stuttgarter Ballettwunder“, machen John Cranko zu einem Superstar seiner Zeit. Angetrieben von der Besessenheit und Leidenschaft für seine Arbeit ist John Cranko immer auf der Suche nach Perfektion. 

Am Höhepunkt seiner Karriere stirbt er, unerwartet und viel zu jung, auf dem Rückflug von einer Tournee seiner Compagnie aus den USA, inmitten seiner Tänzer:innen, die mit ihm an Bord waren.

Der neue Film von Joachim Lang ("Führer und Verführer", “Mackie Messer - Brechts Dreigroschenoper”).


EXTRA:

MAURITIUS - DIE FERNWEHMACHER UNTERWEGS IM TROPENPARADIES

So, 6.10., 20:00

Zu dieser exklusiven Live-Film-Premiere werden die Filmemacher Silke Schranz und Christian Wüstenberg persönlich im Kino anwesend sein und live von ihren Erlebnissen und Reiseabenteuern auf Mauritius erzählen. Nach ihren Filmen über Südafrika, Australien und "Die Nordsee von oben" sind sie jetzt erneut zu Gast - im Gepäck spannende Geschichten von Mauritius und bildgewaltiges Filmmaterial für die große Kinoleinwand.

"Unser Ziel war es, die Essenz von Mauritius auf die Kinoleinwand zu bringen - nicht nur die majestätische Natur und die malerischen Strände, sondern auch die kulturelle Vielfalt und die warmherzigen Begegnungen mit den Menschen auf Mauritius", sagt Silke Schranz. 

Die Zuschauerinnen und Zuschauer haben bei uns im Kino die Gelegenheit, die beiden Fernwehmacher hautnah zu erleben und sie bei ihrer filmischen Reise auf der Kinoleinwand zu begleiten, wenn sie mit leuchtenden Augen von ihrer Reise erzählen, Tipps geben und im Anschluss an den Film gerne die Fragen des Kinopublikums beantworten.

Karten für das Live-Film-Event gibt es ab sofort für 19 € im Vorverkauf. Wir erwarten ein hohes Zuschauerinteresse und empfehlen daher, Lieblingsplätze im Vorverkauf zu sichern.


DOK am Montag:

HAUSNUMMER NULL

Mo, 7.10., 19:00

Lilith Kugler begleitet in dieser Langzeitdokumentation den jungen Obdachlosen Chris, der seine Drogensucht in den Griff bekommen will, um in ein neues Leben zu starten.

Als die Regisseurin Lilith Kugler zum Filmstudium nach Berlin kommt, ist der obdachlose Chris der Erste, der sie willkommen heißt. Chris lebt gemeinsam mit seinem Kumpel Alex an einer S-Bahn Station im Zentrum der Hauptstadt, umsorgt von der gesamten Nachbarschaft. Doch er ist suchtkrank und schafft es nicht, sich aus dem Teufelskreis zu befreien. 

Als es ihm schlechter und schlechter geht und er nur knapp dem Tod entkommt, beschließt er, dass er weg muss von der Straße und weg vom Heroin. Aber wohin? Wie kann ein junger Mann in unserer Gesellschaft seinen Platz finden, obwohl er seit Kindesalter nie irgendwo hingepasst hat – oder passen wollte?

Ausgezeichnet als Bester Dokumentarfilm und für Beste Bildgestaltung auf dem 33. FILMKUNSTFEST Mecklenburg-Vorpommern.


EXTRA:

DAS FLÜSTERN DER FELDER (CHŁOPI - dt. DIE BAUERN)

Mi, 9.10., 19:00 in poln. OmU

Polen im späten 19. Jahrhundert. Die junge Jagna lebt in einem Dorf, das geprägt ist von Klatsch und Tratsch, vom Wandel der Jahreszeiten, von bunten Traditionen – und von einem tief verwurzelten Patriarchat. Jagna wird dem mächtigsten Bauern im Dorf versprochen, doch eigentlich liebt sie dessen Sohn, den rebellischen Antek. Als sie zum Spielball der Männer wird, lehnt sich Jagna auf und nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand.

Nach dem Publikumserfolg LOVING VINCENT erschafft das Regie-Duo DK und Hugh Welchman mithilfe von über 100 Künstler:innen erneut ein visuell berauschendes Meisterwerk aus unzähligen handgemalten Ölbildern. Basierend auf dem mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichneten Roman „Die Bauern“ von Władysław Reymont erzählen sie entlang der Jahreszeiten die Geschichte einer jungen Frau, die nicht bereit ist, sich einem ungerechten System zu fügen.

Polnischer Oscarbeitrag 2024!

In Kooperation mit dem Deutsch-Polnischen Kulturverein Braunschweig.


WELTPREMIERE: 

MINNA FASSHAUER - ARBEITERIN, GEWERKSCHAFTERIN, MINISTERIN 

Do, 10.10., 19:00 - Zu Gast: Regisseur Michael Ewen

Minna Faßhauer war durch ihr Engagement für Arbeiterrechte, den Sozialismus und den antifaschistischen Widerstandskampf eine herausragende Persönlichkeit der Arbeiterbewegung.

Minna Nikolai wurde 1875 in Bleckendorf im Bördekreis Wanzleben geboren. Sie suchte Arbeit als Jugendliche in der aufstrebenden Industriestadt Braunschweig, heiratete 1899 ihren Mann Georg Faßhauer, durch den sie in Verbindung zu den Arbeiterorganisationen kam. Sie arbeitete als Dienstmädchen, Waschfrau, Flaschenspülerin und in einer Konservenfabrik.

Durch Ihren unermüdlichen Einsatz für die Arbeiter-, Frauen- und Kinderrechte errang sie ein hohes Ansehen, sodass sie nach der Novemberrevolution vom Rat der Volksbeauftragten am 10. November 1918 zur Volkskommissarin für Volksbildung gewählt wurde. Damit war Minna Faßhauer die erste Frau, die in Deutschland ein Ministeramt bekleidete. In ihrer Amtszeit wurde u. a. die kirchliche Schulaufsicht abgeschafft sowie die Geschlechtertrennung an den Schulen aufgehoben.

Ein Film des Braunschweiger Regisseurs Michael Ewen in Kooperation mit dem DGB Braunschweig.


DOK am Montag:

BRIEFE AUS ŞENGAL

Mo, 14.10., 19:00

Im Sommer 2014 drang der Islamische Staat in Şengal (Shingal) ein, die Hauptstadt der Jesiden in Irakisch-Kurdistan. Der Plan war, die ethnisch-religiöse Minderheit, die abfällig als "Teufelsanbeter" bezeichnet wird, auszurotten.

5000 ezidische Männer wurden getötet, 7000 Frauen und Kinder wurden in die Sklaverei verschleppt. Der Film erzählt die Befreiung Şengals anhand der Geschichten von fünf Partisanen, die stellvertretend für die vielen sind, die aus verschiedenen Ländern gegen den Islamischen Staat kämpften.

In Kooperation mit IDK Braunschweig (Initiative Demokratischer Konförderalismus).


EXTRA:

EXPEDITION DEPRESSION

Mi, 16.10., 19:00

Julia, Jacqueline, Sharis, Christof und ein weiterer Christof machen sich auf den Weg. Die fünf Menschen im Alter zwischen 20 und 35 Jahren leben seit Jahren mit Depressionen. Für ein außergewöhnliches Filmprojekt begeben sie sich auf eine Reise. Sie wagen die EXPEDITION DEPRESSION. 

Mit zwei Campingbussen sind sie unterwegs. Sieben Stationen fahren sie an: Die Zugspitze gehört dazu, eine Sporttherapie-Einrichtung und eine Kinder- und Jugendpsychiatrie. Sie müssen sich nichts beweisen. Sie wollen anderen etwas beweisen: Mit der Krankheit muss sich niemand verstecken. Was vielleicht noch wichtiger ist: Es gibt Hilfe. 

Die zwei Wochen on Tour werden zu einer Suchbewegung: Wie kommt es zu einer Depression? Sie werden zu einer Zeitreise: in die eigene Kindheit und die mögliche Zukunft. Sie werden zu einem Gemeinschaftserlebnis. Regisseurin Michaela Kirst und der Psychotherapeut Axel Schmidt als Co-Autor sind mehr Reisebegleitung als Reiseleitung. Ihr Film zeigt: Auch viele Kinder und Jugendliche leiden an der heimtückischen Krankheit.

Im Anschluss an die Vorführung möchte das Netzwerk Depression Braunschweig mit dem interessierten Publikum im Kino-Bistro Abspann in den Austausch gehen.

Eine Veranstaltung des Netzwerks Depression im Rahmen der Woche der seelischen Gesundheit.


Ab 17. Oktober:

IN LIEBE, EURE HILDE

Berlin 1942. Hilde ist verliebt. In Hans. In ihrer Leidenschaft vergessen die beiden oft Krieg und Gefahr. Dann sind sie nur zwei junge Menschen am Beginn ihres Lebens. Hilde bewundert den Mut ihres Liebsten. Er bewegt sich in Widerstandskreisen. 

Sie selbst ist eher ängstlich, beteiligt sich aber immer beherzter an den Aktionen einer Gruppe, die man später die „Rote Kapelle“ nennen wird. Es ist der schönste Sommer ihres Lebens. Als er sich neigt, werden alle verhaftet. Und Hilde ist im achten Monat schwanger. Im Gefängnis bringt sie ihren Sohn zur Welt und entwickelt eine Kraft, die ihr niemand zugetraut hätte.

IN LIEBE, EURE HILDE ist die achte gemeinsame Arbeit von Regisseur Andreas Dresen und Drehbuchautorin Laila Stieler. IN LIEBE, EURE HILDE basiert auf der wahren Geschichte von Hilde und Hans Coppi, die in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurden. Insgesamt wurden zwischen 1942 und 1943 mehr als 50 Mitglieder der „Roten Kapelle“ ermordet. Der Film erzählt eine nahezu zeitlose, wuchtige Liebesgeschichte über Anstand und Widerstand, Intuition und zivile Courage, Würde und Angst.

Das Drama berührt durch die kompromisslose Nähe zu seiner weiblichen Hauptfigur – radikal und ohne Pathos spielt Liv Lisa Fries (BABYLON BERLIN) Hilde Coppi als starke, stille Heldin. An ihrer Seite ist Johannes Hegemann (Thalia Theater Hamburg) in seinem Leinwanddebüt als Hans Coppi zu sehen. 

Filmgespräch mit Kerstin Vogt und Karsten Visarius (Jury der Evang. Filmarbeit) am Montag, 21.10. um 19:00

In Kooperation mit der Evangelischen Akademie Abt Jerusalem.


SOUND ON SCREEN SPECIAL:

HEAVIER TRIP - ROAD TO WACKEN

Do, 17.10., 21:00 - Der VVK hat begonnen!

Die finnische Kultband IMPALED REKTUM, auch bekannt als „Die gefährlichste Metalband der Welt“, befindet sich in einer schwierigen Situation – oder genauer gesagt: im norwegischen Knast! Deshalb muss sie auch das Angebot, beim größten Metal-Open-Air der Welt in Wacken aufzutreten, schweren Herzens ablehnen. 

Doch als der Vater des Gitarristen schwer erkrankt und das Haus und der Schlachthof der Familie vor dem Ruin stehen, ist es Zeit für IMPALED REKTUM, sich erneut zu erheben: Die vier Jungs beschließen, aus dem Gefängnis auszubrechen und mit einem Auftritt beim W.O.A. all ihre finanziellen Probleme zu lösen. 

Auf ihrem Roadtrip nach Wacken begegnen die Jungs dabei ihren Idolen (der alternden Metalband „Bloodmotor“), müssen sich gegen den teuflischen Plattenlabel-Boss Fisto behaupten und werden von einer gemeingefährlichen Gefängnisaufseherin verfolgt. Aber die größte Herausforderung besteht für die Band darin, inmitten all dieses Wahnsinns zusammenzuhalten…

Sechs Jahre nach der finnischen Heavy Metal-Komödie HEAVY TRIP kommt nun die Fortsetzung: Symphonic-Post-Apocalyptic-Reindeer-Grinding-Christ-Abusing-Extreme-War-Pagan-Fennoscandian-Metal is back!


Ab 24. Oktober:


MÜNTER & KANDINSKY

Es ist die bewegende Geschichte einer dramatischen Liebe und zugleich ein Dokument epochaler Kunst: Anfang des 20. Jahrhunderts lebt und malt die gebürtige Berlinerin Gabriele Münter gemeinsam mit ihrer großen Liebe, dem Russen Wassily Kandinsky, im bayerischen Murnau am Staffelsee. Die Provinz wird zum Ausgangspunkt eines künstlerischen Aufbruchs in die Moderne, der Malerei und Kunstverständnis revolutioniert und die lockere Künstlerbewegung Der Blaue Reiter hervorbringt. 


Atmosphärisch dicht zeichnet der Film von Marcus O. Rosenmüller die Lebens- und Liebesgeschichte von Münter (Vanessa Loibl) und Kandinsky (Vladimir Burlakov) nach: Die junge Malschülerin, die sich in den knapp elf Jahre älteren Lehrer verliebt. Ihr gemeinsames Leben auf Reisen und im Blauen Land, das zur Inspirationsquelle ihrer Malerei wird und sie zu Pionieren ihrer Zeit macht. Ihre künstlerisch produktive, aber privat eher fatale Verbindung, die Münter immer mehr verzweifeln und Kandinsky immer missmutiger werden lässt.


MÜNTER & KANDINSKY porträtiert als erster Kinospielfilm detailgetreu die gemeinsamen Jahre der beiden hochbegabten Persönlichkeiten, die Entstehung des Blauen Reiter und lässt die Schwabinger Bohème kurz nach der Jahrhundertwende wieder aufleben.


DOK am Montag:

HINTER GUTEN TÜREN

Mo, 28.10., 19:00

Dies ist die Geschichte zweier Geschwister im westdeutschen Wirtschaftswunderland der 60er Jahre. Ihre Eltern liebten und förderten sie. Aber die Eltern übten auch rohe Gewalt aus: Die Kinder wurden geschlagen, sogar auf Wunden. Sie wurden geohrfeigt, wenn sie hinfielen. Manchmal grundlos. Für die Eltern war dies kein Widerspruch. Sie behaupteten, ihre Kinder zu lieben, und die Kinder glaubten es.

Die beiden Kinder sind die Regisseurin Julia Beerhold und ihr Bruder. Der Film dokumentiert die Geschichte der Familie sowie den Versuch, über etwas zu sprechen, das man normalerweise verschweigt: Die Misshandlung der eigenen Kinder. Ein Film über Schuld, Vergebung – und die Sehnsucht nach Familie.

"Eine Anklage ist der Film dennoch nicht, sondern der Versuch, zu verstehen. Ihre subjektive Perspektive thematisiert die Filmemacherin mehrfach, hinterfragt die Entscheidung, ihre Familiengeschichte öffentlich auszustellen. 

Immer wieder klopft sie die eigenen Erinnerungen auf ihre Plausibilität ab, gibt zu, ihre Eltern noch immer zu lieben, und offenbart, wie sie selbst früh gewalttätig wurde. Ihr Film gibt keine abschließenden Antworten, zeigt aber auf, wie fragmentiert, selektiv, brüchig und auch trügerisch Erinnerungen sein können. 

Und wie unterschiedlich Menschen mit erlittenen Traumata zurechtkommen, sie aufarbeiten oder ihr Leben lang verdrängen." (epd Film)


Ab 31. Oktober:

ANORA

Der neue Film von Regisseur Sean Baker (THE FLORIDA PROJECT).

Anora (Mikey Madison) ist Sexarbeiterin und lernt eines Tages den Sohn eines russischen Oligarchen kennen und lieben. Die beiden heiraten gegen den Willen seiner Familie. Als seine Eltern davon erfahren, schicken sie den beiden ein ungewöhnliches Trio - bestehend aus einem Priester und zwei Schlägern - auf den Hals, das dafür sorgen soll, dass die Ehe annulliert wird.

Gewinner der Goldenen Palme als Bester Film, Cannes 2024.


EXTRA:

NACKT UNTER WÖLFEN

So, 3.11. (voraussichtlich gegen 11:00)

Mit Nachgespräch

Wenige Wochen vor der Befreiung kommt der Pole Jankowski mit einem Transport ins KZ Buchenwald. Er trägt einen Koffer bei sich, den er nicht aus der Hand geben will. Die in der Effektenkammer arbeitenden Häftlinge Pippig und Höfel erschrecken zutiefst, als sie ein Kind in dem Koffer entdecken. Das Kind im Lager zu verbergen, ist nicht nur äußerst schwierig, es gefährdet auch die Arbeit der illegalen Widerstandsgruppe.

Nachdem das Kind mehrere Tage in der Effektenkammer versteckt wurde, entscheidet der Leiter der illegalen KP-Organisation schweren Herzens, den Polen und das Kind mit dem nächsten Transport ins Vernichtungslager zu schicken. 

Der Lagerälteste, Walter Krämer, läßt es jedoch nicht zu, und er findet viele Helfer, die mit Mut und Einfallsreichtum der SS die Stirn bieten und der Menschlichkeit zu einem Sieg verhelfen. Es gelingt ihnen, das Kind zu retten. (Quelle: Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. DEFA-Spielfilme 1946-1992)

in Kooperation mit VVN-BdA, Kreisvereinigung Braunschweig.


SOUND ON SCREEN SPECIAL:

MISTY - THE ERROLL GARNER STORY

Mo, 4.11., 19:00

Er war der meistverkaufte Jazzmusiker seiner Zeit und häufiger Gast in den US-Fernsehshows der 1950er und 1960er-Jahre. Seine bekannteste Komposition Misty wurde zum Jazzstandard. Der Musikfilm ruft in atmosphärischen Bildern das Leben und die Melodien von Erroll Garner in Erinnerung und lässt seine Tochter, seine Ehefrau, die Musiker seines Trios sowie weitere Weggefährt*innen zu Wort kommen. 

Obwohl er vordergründig den Mainstream bediente, war Garner unkonventionell und eigensinnig. Den schwarzen und weißen Tasten entlockte er in seinen Improvisationen einen Regenbogen an Klangfarben. Seine Managerin Martha Glaser sorgte durch eine Klausel in seinen Verträgen dafür, dass bei Garners Auftritten keine Segregation stattfand. Dieses musikalische Porträt ist die längst überfällige Wiederentdeckung einer Legende des Jazz. (Text: Filmfest München, Silvia Bauer)

In Kooperation mit Initiative Jazz Braunschweig und dem Braunschweig International Film Festival.


EXTRA:

EINE DEUTSCHE PARTEI

Di, 5.11., 19:00

Ein Blick ins Innere der AfD – jenseits medialer Aufgeregtheit.

Simon Brückners exklusiver Zugang auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene führt in die Hinterzimmer einer umstrittenen und mit internen Konflikten ringenden Partei. Ein frappierendes Gesamtbild entsteht, zusammengesetzt aus genau beobachteten Einzelszenen, ohne äußere Beeinflussung oder sprachlichen Kommentar. 

Direct Cinema im Kommunikationsraum einer Organisation, deren radikale Flügelkandidaten gegen vermeintlich Moderate kämpfen. Politische Schwerkräfte werden bis hin zum Partei-Nachwuchs sichtbar, der mit dem System der Bundesrepublik bereits gebrochen zu haben scheint. Auch die internationale Vernetzung einer Rechten, die sich global neu formiert und Zulauf hat, wird gezeigt.

Durch Grauzonen hindurch, manchmal bedrückend alltäglich oder banal, öffnen sich die Abgründe des Extremismus, der Feindseligkeit und Verachtung gegenüber vermeintlich Fremden und Andersdenkenden.

In seinem Streben nach einer analytisch-neutralen Herangehensweise führt der Film an Orte abseits der öffentlichen Kampfplätze und beginnt dort, wo die tagesaktuelle Berichterstattung enden muss. Ein Balanceakt im Spannungsfeld von Nähe und Distanz, der das eigene Erleben ins Zentrum setzt und zum Weiterdenken und -streiten auffordert.

Simon Brückner schaffte es, ganze Netzwerke und Gremien über mehrere Jahre zu begleiten. Das mit soziologischem Gespür ermittelte filmische Mosaik konfrontiert das Publikum mit einer Parallelwelt, die für viele Parteigänger, selbst wenn sie teilweise aus der Mitte der Gesellschaft kamen, längst Normalität geworden ist.

EINE DEUTSCHE PARTEI ist das unbequeme Dokument einer historischen Bestandsaufnahme. Eine Reise zu Menschen an der Grenze der Demokratie.

In Kooperation mit dem DGB Braunschweig.


CINEMATHEK:

JOYLAND

Mi, 6.11., 19:00 in OmU

Haider, ein Tagträumer, ist der jüngste Sohn einer konservativen pakistanischen Großfamilie. Während seine zielstrebige Frau Mumtaz als Kosmetikerin Geld verdient, kümmert er sich um seine Nichten und pflegt seinen Vater – doch ohne Einkommen und ohne Nachwuchs entspricht Haider in keinster Weise den Vorstellungen seiner Familie. 

Als er eines Tages unverhofft doch zu einem Job kommt, ändert sich Haiders Leben schlagartig: Heimlich tritt er nachts als Background-Tänzer in der Show der charismatischen transsexuellen Tänzerin Biba auf. Aus anfänglicher Faszination entwickeln sich schnell tiefere Gefühle und Haider gerät in ein moralisches Dilemma – denn seine Familie erwartet sehnsüchtig einen Enkel von ihm, während er von seiner Freiheit träumt…

Mit JOYLAND gibt Regisseur Saim Sadiq sein Spielfilmdebüt und erzählt eine vielschichtige, explosive Liebesgeschichte, in der es um Tradition, Familie und die eigene Freiheit geht. „Es ist die Ent-Romantifizierung einer Coming of Age-Geschichte und eine Hommage an alle Frauen, Männer und Transmenschen, die unter dem Patriarchat leiden. Außerdem feiert der Film die Sehnsucht, die unglaubliche Verbundenheit und ewige Liebe schafft. Letztendlich ist es eine herzzerreißende Liebeserklärung an mein Heimatland.“ (Saim Sadiq)

Regisseur Saim Sadiq wurde aufgrund seines Film JOYLAND, der sein Spielfilmdebüt markiert, von VARIETY zu einem der „10 Directors to Watch“ für 2023 ernannt. JOYLAND feierte seine Weltpremiere bei den Filmfestspielen von Cannes 2022 – und war damit der erste pakistanische Film, der auf dem Fest debütierte – wo er mit dem Jurypreis von Un Certain Regard und der Queer Palm ausgezeichnet wurde. 

Der Film wurde außerdem bei den Independent Spirit Awards 2023 als bester internationaler Film nominiert und schrieb Geschichte als Pakistans erster Film, der es bei den Academy Awards in die Oscar-Shortlist für den “Besten Internationalen Spielfilm” schaffte.

In Kooperation mit daumenkino (HBK Braunschweig).

Studierende der HBK zahlen nur 6,50 € Eintritt!



Ab 21. November:

EMILIA PÉREZ

Die Anwältin Rita (Zoe Saldaña) ist ein kleines Licht in einer großen Firma: überqualifiziert, aber unterrepräsentiert. Ihrer Intelligenz verdanken Drogendealer, Mörder und Kartellbosse die Freiheit. Im Blitzlichtgewitter sonnt sich hinterher ihr stets korrumpierbarer Chef. 

Eines Tages bietet sich ihr ein Ausweg: Kartellboss Manitas del Monte (Karla Sofía Gascón) will mit ihrer Hilfe aus der Mafia-Welt aussteigen. Rita soll den Schlussstrich unter sein zweifelhaftes Lebenswerk ziehen, ein neues Leben für seine Frau Jessi (Selena Gomez) und die Kinder organisieren und einen Plan umsetzen, den er seit Jahren im Verborgenen vorbereitet hat: sich voll und ganz in die Frau zu verwandeln, die er tief im Inneren schon immer war: EMILIA PÉREZ. Doch Manitas' Vergangenheit ist eine Geschichte, die nur ihren eigenen Regeln gehorcht, die wiederkehrt und sich mit aller Gewalt rächen wird.

Nichts weniger als eine einzigartige Kino-Offenbarung ist dieses epochale Meisterwerk mit grandioser Starbesetzung, das in Cannes mit gleich zwei Preisen ausgezeichnet wurde. Der mehrfach preisgekrönte Regisseur Jacques Audiard schreibt sich mit dieser formal revolutionären Geschichte über die absolute Freiheit der Selbsterfindung endgültig in die Geschichte ein. 

Eine grandiose Show voller Vitalität und Energie, die alle Sinne fesselt, in ihren Bann zieht und die Macht des Kinos so leidenschaftlich zelebriert wie noch nie.

Filmfestspiele Cannes, 2024: Preis der Jury und Beste Darstellerinnen.


DOK am Montag:

TOGOLAND PROJEKTIONEN

Mo, 2.12., 19:00

Stummfilm-Pionier und „Afrikaforscher“ Hans Schomburgk drehte um 1910 in der einstigen deutschen „Musterkolonie“ Togo kitschige, vom kolonialen Blick geprägte Abenteuer- und Dokumentarfilme. 

Mehr als 100 Jahre später begibt sich Regisseur Jürgen Ellinghaus mit einem mobilen Kino an die Originaldrehorte der Filme, um zusammen mit den togolesischen Zuschauer*innen den historischen Kontext der Filmbilder und die Auswirkungen des Kolonialismus zu ergründen.

Was zeigen die Filme, was verschweigen sie über „Togoland“, das seinerzeit als „Musterkolonie“ des Deutschen Reiches gepriesen wurde?


CINEMATHEK:

THE FIRST SLAM DUNK

Mi, 4.12., 19:00 in OmU

Ryota Miyagi, „Speedster“ und Point Guard der Shohoku Oberschule, spielt immer mit Köpfchen und ist blitzschnell, indem er um seine Gegner dribbelt und dabei Gelassenheit vortäuscht. Geboren und aufgewachsen in Okinawa, hat Ryota einen drei Jahre älteren Bruder. Ryota wurde förmlich süchtig nach Basketball und folgte dabei in die Fußstapfen seines älteren Bruders, der schon in jungen Jahren ein berühmter, lokaler Spieler war. 

In seinem zweiten Jahr an der Oberschule spielt Ryota zusammen mit Sakuragi, Rukawa, Akagi und Mitsui in der Basketballmannschaft der Shohoku Oberschule und nimmt an der nationalen Meisterschaft zwischen den Schulen teil. Und nun stehen sie kurz davor, den amtierenden Meister, die Sannoh Kogyo High School, herauszufordern.

THE FIRST SLAM DUNK basiert auf dem Shonen Manga „Slam Dunk“ von Takehiko INOUE, der erstmals 1990 veröffentlicht wurde. Die Manga-Serie hat sich weltweit mehr als 170 Millionen Mal verkauft. 

THE FIRST SLAM DUNK bringt den Manga nun in einem einzigartigen Animationsstil erstmalig auch auf die große Kinoleinwand. Unter der Regie von Takehiko INOUE ist ein kunstvolles und mitreißendes Filmerlebnis entstanden, das nicht nur Manga- und Anime-Fans vollends begeistern wird.

In Kooperation mit daumenkino (HBK Braunschweig).

Studierende der HBK zahlen nur 6,50 € Eintritt!

Wie Sie uns unterstützen können

SESSELSPENDE "Besser sitzen!"

Sichern Sie sich Ihren persönlichen Kinosessel und unterstützen Sie Braunschweigs einziges Programmkino! Für einen Betrag von 250 Euro sticken wir Ihren Namen auf den Sitz Ihrer Wahl. Suchen Sie sich Ihren Sessel hier aus. Wer zuerst kommt, sitzt zuerst! Und wer zuletzt kommt, na, Sie wissen schon...

201 Braunschweiger*innen sitzen schon!

Übrigens: ein tolles Weihnachtsgeschenk für Cineasten und Cineastinnen!

Kontakt: info@universum-filmtheater.de


GUTSCHEINE KAUFEN

Gern können Sie unter gutschein@universum-filmtheater.de Gutscheine bestellen. Ab 10€ in 10er Schritten aufwärts ist dies möglich. Dazu einfach den gewünschten Betrag zzgl. 1,60€ auf unser Konto mit dem Verwendungszweck: "Gutschein Nachname" überweisen. Bitte geben Sie Ihre Lieferadresse an.

>> Hier geht's zum Gutscheinkauf.


SPENDEN

Universum Kinobetriebs GmbH
Braunschweigische Landessparkasse

IBAN: DE68 2505 0000 0199 8887 10
BIC: NOLADE2HXXX
Verwendungszweck: Spende

(leider steuerlich nicht absetzbar, da wir - zumindest bzw. nur dem Steuerrecht nach - nicht gemeinnützig sind)